Leibniz-Gymnasium St. Ingbert Trotz Stolperfallen gutes Abi hingelegt

St Ingbert · Am Samstag bekamen 67 Abiturienten des Leibniz-Gymnasiums ihre Zeugnisse in der Stadthalle überreicht. Trotz Corona-Regeln war es ein festlicher Rahmen mit kulturellen Darbietungen und der Würdigung sehr guter Leistungen.

 In diesem Jahr fiel wegen Corona das gemeinsame Bild auf der Treppe der Stadthalle aus. Doch nach der Feier ließen es sich die Abiturienten nicht nehmen, doch noch ein spontanes Abschlussbild im Freien zu machen.

In diesem Jahr fiel wegen Corona das gemeinsame Bild auf der Treppe der Stadthalle aus. Doch nach der Feier ließen es sich die Abiturienten nicht nehmen, doch noch ein spontanes Abschlussbild im Freien zu machen.

Foto: Cornelia Jung

Der diesjährige Abijahrgang hatte einige Herausforderungen zu meistern, wie der Schulleiter des Leibniz-Gymnasiums, Erik Brill, bei der Zeugnisausgabe in der Stadthalle herausstellte. Da war zum einen natürlich Corona und dann die gemeinsame Oberstufe mit den Schülern des Albertus-Magnus-Gymnasiums an beiden Standorten. Man habe voneinander profitiert und doch fehle etwas – ein gemeinsamer Abi-Ball. Die Pandemie habe nicht nur diese Auswirkung gehabt. Unterschiedliche Prüfungstermine beider Schulen, neue Prüfungsformate und Abweichungsprüfungen hätten das Schulleben auf den Kopf gestellt. Doch all das könne nicht als Ausrede für die Schüler gelten. Verantwortung für die Leistungen lägen bei jedem Einzelnen. Es sei eine schwierige Situation gewesen, die nun aber mit Erreichen der allgemeinen Hochschulreife gemeistert sei. „Sie haben es geschafft. Seien Sie sich dessen bewusst und seien Sie stolz auf Ihre Leistung“, rief Brill den 67 Abiturienten von der Bühne aus zu.

Diese hatten sich für das Abimotto „Abiontech – endlich sind wir auf dem Markt“ entschieden. Der Arbeitsmarkt oder auch die Hochschulen dürften sich freuen, denn dieser Jahrgang sei mit einem Notendurchschnitt von 2,19 der zweitbeste seit Bestehen der gymnasialen Oberstufe, wobei die Mädels mit 2,11 die Nase etwas weiter vorne haben.

Dass dieser Jahrgang ein ganz besonderer gewesen sein muss, kam auch bei der Lehrerrede von Susanne Huber zur Sprache. Eher leise Klassen seien es zu Beginn gewesen, welche, die sich zurückhielten und nicht viel Aufhebens machten. Klassen, die kaum greifbar waren, und die man kaum aus der Reserve habe locken können. Die Schüler selbst seien es gewesen, die Sprüche wie „Ein Pferd springt nur so hoch wie es muss“ zu ihrem Credo machten. Deshalb habe das Lehrerkollegium zu Beginn die Sorge gehabt, dass die Schüler stolpern könnten, weil sich viele nicht so recht für das Format Schule begeistern konnten, weil sie oft passiv gewesen seien und vieles einfach hingenommen hätten. Aber am Schluss habe doch der gute Abschluss gestanden. „Ein gelungener Auftritt ohne viel Drama“, fasste es die Lehrerin zusammen. Stärken des Jahrgangs seien vor allem der Humor, die Kreativität und die Führung tiefsinniger, konstruktiver und argumentativ gut gestalteter Diskussionen gewesen. Nun drängen gemäß ihres Mottos Schüler auf den Markt, die die „Kunst der Diplomatie“ beherrschten, die klare Vorstellungen von ihrer Zukunft hätten und empathisch seien. Und die scheinbare Lethargie sei wohl eher ein Ausdruck von Besonnen- und Gelassenheit gewesen. Einige hätten neben den schulischen auch persönliche Hürden zu meistern gehabt und hätten auch diese genommen. Hürden, vor denen manch Erwachsener kapituliert hätte. Und es habe laut Huber wohl noch nie einen Jahrgang gegeben, der „die Eigenarten von Lehrern auf so liebevolle Art und Weise auf die Schippe genommen hat wie Ihr“. Man sei sich mit Respekt begegnet und gab es Schwierigkeiten, habe man gemeinsam Kompromisse gesucht. Die Schüler werden bei den Lehrern in Erinnerung bleiben als diejenigen „die viel wirksamer als gedacht“ sind und die etwas zu sagen haben.

Und das taten auch die drei Abiturienten in ihrer Abirede, die das Highlight Klassenfahrt mit integriertem Skibruch, eine Englandfahrt mit kulinarischen Fremdeleien der „Pubertiere“ beschrieben und sich als „Sklaven des Schulsystems“ bezeichneten. Aus dem „Fluch von Corona“ habe man das Beste gemacht. Die Pandemiezeit war wohl eher der Feldweg statt die Autobahn, beides Bilder, die Heike Schulte in ihrer Elternrede als Vergleich für den Weg zum Abitur heranzog. Corona habe so manche Party, Abifinanzfeier oder Aktivität verhindert, aber in dieser Zeit hätten die Absolventen erfahren, was sie stark macht. Mit dem Abschluss stünden diese nun an einer Kreuzung, von der aus sie sich weiter bewegen, um ihr Element zu finden.

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