Mannlich-Gymnasium Homburg Top-Ergebnis trotz erschwerter Bedingungen

Homburg · Die Abitur-Feier des Christian-Mannlich-Gymnasiums war von der Pandemie beeinflusst. Die Abschlüsse der Absolventen waren es offenbar nicht.

 Mit einem außerordentlich guten Notendurchschnitt von 2,15 haben die 77 Abiturientinnen und Abiturienten des Jahrgangs 2021 des Homburger Christian-Mannlich-Gymnasium der Corona-Pandemie die kalte Schulter gezeigt.

Mit einem außerordentlich guten Notendurchschnitt von 2,15 haben die 77 Abiturientinnen und Abiturienten des Jahrgangs 2021 des Homburger Christian-Mannlich-Gymnasium der Corona-Pandemie die kalte Schulter gezeigt.

Foto: Thorsten Wolf

Vor der Aula die Kontrolle eines gültigen Corona-Test oder eines vollständigen Impfstatus, in der Aula eine klare Sitzordnung mit Abstand und allem Drum und Dran: Die Abifeier 2021 des Homburger Christian-von-Mannlich-Gymnasiums stand, wie nicht anders erwartet und leider immer noch nicht möglich, neben Glanz und Gloria eben auch im Zeichen der Corona-Pandemie. Zwar hatten die Lockerungen der Verordnung in den vergangenen Wochen überhaupt erst eine Feier in größerem Rahmen möglich gemacht, doch war der Festakt am Samstagnachmittag in seiner Gestaltung auch ein Ausrufe-Zeichen unter ein Schuljahr, das so sowohl die Schüler als auch die Lehrer wohl nicht noch einmal so erleben wollen. Immerhin, der Abschluss-Jahrgang 2021 hat diese Unbillen nun hinter sich. Die wirklich gute Botschaft diese Corona-Schuljahres, das ansonsten von vielen Herausforderungen geprägt war: Mit einem Abi-Schnitt von 2,15 haben die Abiturientinnen und Abiturienten des Jahrgangs 2021 ein wirklich gutes Ergebnis zustande gebracht, Pandemie hin, Pandemie her. Insgesamt 33 Mal stand die 1 vor dem Komma, unter den insgesamt 77 Schülerinnen und Schülern, die erfolgreich ihre Prüfungen absolvieren konnten, konnte sich Dinah Grun mit einer Gesamtpunktzahl von 893 bei 900 möglichen das beste Abitur sichern. Ebenfalls eine glatte 1,0 auf dem Abiturzeugnis erreichten auch Du Hui Xiao, Ronja Biran, Youssef Mohamed Abdelrahman, Luisa Bonaventura, Emilia Barton, Marit Sauer und Christopher Hoth. Also: In Sachen Noten konnte man den diesjährigen Abiturienten, die ja schon als Klassenstufe 11 das erste Corona-Jahr mit all seinen Einschränkungen durchleben mussten, in Sachen Pandemie nichts anmerken.

Und am Samstag? Da war die Stimmung gelöst und entspannt. Anders mag das beim Kollegium hinter der Kulissen ausgesehen haben – galt es doch in recht kurzer Zeit eine würdige Feier zu organisieren und dabei alle noch geltenden Auflagen zu erfüllen. Eben diese Auflagen brachten faktisch eine zwei geteilte Abiturfeier mit sich: Blieben die nun ehemaligen Schülerinnen und Schüler die gesamte Feier über hinweg in der Aula, so mussten die Angehörigen in „zwei Schichten“ das Programm verfolgen. Auf anderem Weg konnten die nötigen Abstandsvorgaben nicht eingehalten werden. Von einer Feier im Schulhof hatte man, obwohl ursprünglich anders angedacht, aufgrund der unsicheren Wetterlage Abstand genommen.

Also die Aula. Nach einem echt schönen Einmarsch des Abiturjahrgangs 2021, stilecht über einen roten Teppich, gehörte die Bühne erstmal Schulleiter Wolfram Peters. In diesem Jahr erneut ohne aufwendige Beamer-Präsentation rückte er das große Thema „Kommunikation“ und ihre Folgen in den Mittelpunkt seiner Rede. Und da vor allem die Probleme, die diese zwischenmenschliche Kommunikation mit sich bringen kann. „Die Frage ist, was wir sagen wollen, was gesagt wird, was gehört wird.“ Kommunikation sei dabei entscheidend, wenn es darum gehe, glücklich zu sein. Doch wie macht man es richtig? Für Peters grundsätzlich klar: Haltung und das, was man sagt, müssen zusammenpassen. Seine ersten Tipps: „Sagt, wenn Ihr Euch gut fühlt, die anderen werden sich mit euch freuen. Sagt, wenn Ihr Euch nicht wohlfühlt, es wird euch jemand unterstützen. Sagt nicht, dass Ihr Euch freut, wenn es Euch schlecht geht – jeder bemerkt die Lüge!“ Und: „Achtet darauf, wie sich die anderen tatsächlich fühlen, freut Euch mit ihnen, unterstützt sie.“

So sollten die Abiturientinnen und Abiturienten mit ihren Äußerungen verantwortlich umgehen, sensibel sein und vor allem vermeiden, in der eigenen Fantasie „Kriegsschauplätze“ der Kommunikation entstehen zu lassen - „weil man sich nicht rechtzeitig verständigt hat, dem Gegenüber zu wenig Senisbilität entgegengebracht hat“.

Wolfram Peters wäre aber nicht Wolfram Peters, wenn er seinen nun ehemaligen Schülerinnen und Schülern nicht auch gleich eine kleine Gebrauchsanweisung mit auf den Weg weg von der Schule hin zu Beruf oder Studium gegeben hätte. „Am wenigsten Probleme gibt es, wenn man sich ehrlich äußert, denn dann kommen Nachrichten nicht als Wirrwarr verschiedener gesprochener Worte und dazu widersprüchlicher Körperaussagen an. Die Stimmigkeit und Ehrlichkeit sind das stärkste Argument, das man überhaupt aufbieten kann.“

 Stilecht gings für die nun ehemaligen Schülerinnen und Schüler über den roten Teppich zur Abifeier.

Stilecht gings für die nun ehemaligen Schülerinnen und Schüler über den roten Teppich zur Abifeier.

Foto: Thorsten Wolf

In diesen Zeiten nicht nur eine Randnotiz: Peters hätte erwartbar natürlich Corona in den Mittelpunkt seiner Rede stellen können. Doch auf diese wohlfeile Themen-Offerte verzichtete der Schulleiter durchaus weise – ist die Pandemie doch wohl genau das Thema, von dem die Abiturientinnen und Abiturienten dieses Jahrgangs echt genug haben.

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