Narren mit viel Liebe zum Detail

Ommersheim · Auch in Ommersheim und Ensheim gingen gestern die Gaudiwürmer auf ihre Strecken. Tausende Narren feierten ihre Straßenfastnacht, bei der so mancher Besucher am Rande des Weges durch die Orte ins Staunen geriet.

 Musiker, wie hier in Ensheim der Musikverein Lyra Eschringen, sind alle Jahre wieder das Salz in der Suppe bei den Umzügen. Foto: Becker&Bredel

Musiker, wie hier in Ensheim der Musikverein Lyra Eschringen, sind alle Jahre wieder das Salz in der Suppe bei den Umzügen. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel
 Die Achterbahngruppe Dincher sorgte in Ommersheim für Aufsehen. Foto: Jörg Martin

Die Achterbahngruppe Dincher sorgte in Ommersheim für Aufsehen. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

Regelrecht ins Staunen geraten konnte man beim gestrigen Rosenmontagsumzug in Ommersheim: Auch hier fand sich im närrischen Lindwurm eine Gruppe, die als Achterbahn auftrat. Dabei hat "Ummaschum" doch gar kein solches Fahrgeschäft. Die Gruppe Dincher hatte die Bewegungen aber mehr als richtig gut drauf und zeigte gar im Stehen und ohne Motorisierung - dafür mit enorm viel Spaß -, wie es sein könnte. Ihr vorneweg wurde ein kleiner Bollerwagen gezogen, der mittels Schild die Bahn ankündigte: "Nix fa Schisser, nur fa Sackschisser", war da zu lesen, während eine andere Tafel seitlich mit "Einsteigen und 8erbahnfahren" um Fahrgäste warb.

Auch eine andere Mannschaft hatte so richtig Laune: Die Narren des Turn- und Sportverein (TuS) Ommersheim. Sie waren als Indianer angetreten und hatten auf ihrem Motivwagen nicht nur einen Marterpfahl, sondern in der darauffolgenden Fußgruppe auch einen mobilen Grill, der in Betrieb war. Da passte nicht nur der Rauch zum Motto, sondern auch die Wärme bei den gefühlten Minustemperaturen.

Großes Gelächter gab es sowohl bei den Zaungästen als auch bei der Gruppe selbst, als der Marterpfahl plötzlich - kurz nach dem Einbiegen in die Hofstraße - umkippte und einen Indianer traf. Zum Glück war das Teil aus Styropor und die getroffene "Rothaut" trug es lachend mit Fassung, während der Pfahl wieder auf dem Wagen positioniert wurde. Auch die Gruppe Kopp bewies Liebe zum Detail. Sie hatte Frankreich als Motto gewählt und zeigte auf ihrem Wagen gar einen kleinen Eiffelturm .

Anders der Turn- und Gymnastikverein Biesingen. Der fuhr mit einem Hühnerstall mit, während die gackernden Tiere neben dem Wagen herliefen. Spaß beim Anschauen des Umzuges hatte auch die Familie Wannemacher. Wie jedes Mal hatten sie ihre umgebaute Mülltonne mit dabei. Von Martin Wannemacher mit allerlei technischen Raffinessen ausgestattet, hatte man so auch einen kleinen Tisch zum Abstellen von Hochprozentigem, in der Tonne eine Halterung für Flaschen, Vorratshaltung für Luftschlangen und sogar Strom über eine Autobatterie. "Den haben wir jedes Jahr dabei", verriet Esther Wannemacher, die Frau des Vize-Ortsvorstehers.

Das Ende des "Ummaschumer" Narrenzuges war auch in diesem Jahr ein "Meer aus Blau-Weiß". So liefen nicht nur die Nachwuchs- und die Juniorengarde sowie die Funkenmariechen des Karnevalsverein Ommersheim (KVO) mit. Auch die Große Tanzgarde zeigte währenddessen Kostproben ihres Könnens. "Schade, dass es immer so schnell geht", meinte eine Stammbesucherin. Kaum ausgesprochen, konnte sie sich alles nochmal ansehen. Denn in Ommersheim dreht der Lindwurm zwei Runden durch den Ort.

Auch in Ensheim hatte sich das närrische Volk in Massen versammelt, um dem Lindwurm zuzusehen, der sich mit 25 Wagen und Gruppen am gestrigen Nachmittag durch den Ort schlängelte. Viele private Gruppen sind traditionell dabei, wenige Vereine prägen das Bild. Einzige Ausnahme: die Kowe aus Auersmacher, die gleich mit drei großen Wagen teilnahmen. Aber auch das hat Tradition in Ensheim . Die Zuschauer sahen in Ensheim viele schöne Kostüme und witzige Ideen. Die Polizei hatte wegen der Probleme im Vorjahr eigens eine Gruppe der Bereitschaftspolizei angefordert und das DRK sein Personal aufgestockt. Organisator Horst Lelle sieht die Zukunft des Ensheimer Umzugs unterdessen gesichert. Die Auflagen seien erhöht, doch die Stadt habe auch den Zuschuss aufgestockt und sei der Interessengemeinschaft damit sehr entgegengekommen.

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