Viel Trubel herrschte im „Sackschisser Land“

Ommersheim · Die Narren in Ommersheim feierten ausgelassen beim Rosenmontagsumzug. Es gab Wind und Wolken, aber es blieb trocken.

 Tolle Kostüme bekamen die zahlreichen Besucher am gestrigen Rosenmontag auch in Ommersheim zu sehen, wie hier bei dieser ausgelassenen und bunten Truppe. Foto: Jörg Martin

Tolle Kostüme bekamen die zahlreichen Besucher am gestrigen Rosenmontag auch in Ommersheim zu sehen, wie hier bei dieser ausgelassenen und bunten Truppe. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

Glück mit dem Wetter hatten die Narren beim gestrigen Rosenmontagsumzug in Ommersheim. Sah es Stunden vorher noch nach Regen aus, hatte Petrus ein Einsehen. Der steuerte zwar Wind und Wolken bei, aber es blieb zur Freude des Veranstalters, des Karnevalsvereins "Die Sackschisser" Ommersheim, trocken.

Wegen der Absage des Fastnachtsumzuges in Ensheim konnte man im Mandelbachtaler Ortsteil ein wenig mehr Menschen als in den vergangenen Jahren auf den Straßen sehen. Das schlug sich auch an so manchem Motivwagen nieder. "Als Wikinger sinn mir in Ensemm schun bekannt, jetzt falle ma in ins Sackschisser Land", hatte eine Gruppe aus dem Saarbrücker Stadtteil humorvoll auf das Schild ihres Lkw geschrieben. Auf dem Wagen herrschte mächtig Stimmung. Man durfte die Wikinger nicht verwechseln, denn auch der Turn- und Sportverein (TuS) hatte sich dem Völkchen verschrieben und nahm mit einer großen Fußgruppe am närrischen Lindwurm teil. Der TuS stoppte auch des Öfteren, um auf Kommando die Hände hochzureißen. Das sorgte auch für Stimmung bei den Zaungästen. Mehr als gute Laune hatten die Teilnehmer aus Heckendalheim: sowohl die kleine Garde des SV, die in ihren Kostümen mitlief, als auch die große Garde. Die SVH-Gruppe Dancing Queens marschierte als Ghostbusters mit und zeigte sich in großen Skeletten. Hier herrschte etwa mit "Vogel der Nacht" die passende Stimmung. Stellenweise musste man als Zuschauer aufpassen, welcher Musik von welchem Wagen man gerade lauschte. So manche Mutter zog wegen der geballten Lautstärke dem Kleinkind den Ohrenschutz auf.

Den Fluch der Karibik, pardon, den von "Menge", hatte eine Gruppe aus Bliesmengen-Bolchen zum Thema. "Es peitscht die Gischt, es schwappt der Rum, Piraten kehren niemals um!", stand auf ihrem Wagen zu lesen. Gut, dass man das auch mal erfahren durfte. Auch sie tanzten wie wild auf dem nach hinten offenen Lkw. Auch das Sackschisser-Prinzenpaar, Sophie I. (Scheller) und Dominik I. (Nieser), genossen das närrische Treiben vom Cabrio aus. In die Flower-Power-Zeit nahmen einem die Aßweiler Straußbuwe mit "Don't worry, be happy" und "Make Love not war" hatten sie auf ihren Anhänger gepinselt. Manch einer von der Gruppe konnte sich das "Peace"-Handzeichen nicht verkneifen. Mit Mützen, Skibrillen und Schneeanzügen waren die Mitglieder des Jugendclubs Ommersheim ausgerüstet. Bei ihnen stand der Wagen unter dem Motto "Après Ski". Statt ins Gebirge ging es bei BFC Die Pulverblättcher Blickweiler nach Fernost. "One night in Bligkock" war ihr Motto. Zwei Geishas und ein Ninja-Krieger hatten hierzu auf der Schaufel eines Traktors Platz genommen und riefen "Alleh hopp", während die anderen vom BFC auf dem Anhänger feierten. Einfallsreichtum bewies auch wieder die Gruppe Hausmarke. Sie zeigte sich als Gartenteiche. Ein Teilnehmer wurde in seiner Seifenkiste gezogen und schien den Weg nach Jamaika anzupeilen. Ob er dort jemals ankam, ist ungewiss. Vielleicht hätte er sich einfach an die Samba-Gruppe Rhytm Bollox halten sollen.

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