Das Streusalz wird knapp

St. Ingbert/Bliestal. Vor Wochen war das Salzlager auf dem St. Ingberter Bauhof noch bis unter die Decke gefüllt. Nun wird das Lager immer leerer. Der Winterdienst brauchte zuletzt infolge der starken Schneefälle und eisigen Temperaturen Massen von Streusalz, der längst georderte Nachschub lässt aber auf sich warten

St. Ingbert/Bliestal. Vor Wochen war das Salzlager auf dem St. Ingberter Bauhof noch bis unter die Decke gefüllt. Nun wird das Lager immer leerer. Der Winterdienst brauchte zuletzt infolge der starken Schneefälle und eisigen Temperaturen Massen von Streusalz, der längst georderte Nachschub lässt aber auf sich warten. "Streusalz ist derzeit nur schwer zu bekommen", sagt Thomas Wunn, der stellvertretende Bauhof-Leiter in St. Ingbert. "Egal, bei welchem Lieferanten wir auch nachfragen, der Salzmarkt ist leergefegt."Vorsorglich hat jetzt die St. Ingberter Stadtverwaltung um Verständnis für die Folgen der Salzknappheit gebeten: "Womöglich müssen wir in den nächsten Tagen darauf verzichten, die Nebenstrecken zu räumen und können nur noch die Haupt- und Durchgangsstraßen mit höchster Priorität frei halten", hieß es in der Pressemitteilung. Zugleich bittet die Stadt die Autofahrer, die Streudienste zu unterstützen, indem Fahrzeuge möglichst in Einfahrten oder Garagen geparkt werden und die Straßen somit für die Räumfahrzeuge frei bleiben. Ein weiterer Appell geht an die Bürger, ihrer Räumpflicht auf Gehwegen, die ans eigene Grundstück grenzen, nachzukommen.Die Kommunen nutzen zudem bereits Alternativen zum Streusalz: In St. Ingbert wird in Wohngebieten und auf Nebenstrecken Split oder dessen Kombination mit Feuchtsalzlauge ausgebracht, in Mandelbachtal auch Straßen mit Rheinsand abgestumpft.Obwohl man deutlich größere Menge bestellt hat, ist nach Wunns Angaben gestern Morgen auf dem St. Ingberter Bauhof nur ein Sattelzug mit 25 Tonnen Streusalz eingetroffen. Diese Menge reiche aber gerade, um die Streufahrzeuge in der Mittelstadt einmal aufzufüllen. An einem Tag mit vollem Winterdienst-Einsatz werden 50 bis 60 Tonnen gebraucht. Deshalb müsse man weiter mit dem Salz haushalten, "weil die Nachschub-Lage weiter ungewiss ist", so Wunn. In einer ähnlichen Lage ist man auch in Blieskastel. Auch dort hat der Bauhof nach Angaben von Pressesprecher Fredi Brabänder, obwohl das Salzlager noch recht ordentlich gefüllt sei, die Streumengen auf den Straßen und den Handstreudienst vorsorglich reduziert. Zudem könnten fortan nur noch gefährliche Steigungen und Hauptverkehrsstraßen gestreut werden. Steigende Preise"Noch sind wir vergleichsweise gut mit Streusalz bestückt", sagt Manfred Recktenwald vom Bauamt der Gemeinde Mandelbachtal. "Auch wenn es heute und morgen wie gemeldet nochmals schneien sollte, wären wir gerüstet." Aber auch in Mandelbachtal macht der Nachschub Sorge. Obendrein haben sich laut Recktenwald bei dem wenigen Streusalz, das noch zu bekommen sei, die Preise mittlerweile verdreifacht - von 80 auf 250 Euro je Tonne. Auch in Gersheim ist die Lage beim Streusalz kritisch: "Es kommt nichts nach", so der Leiter des Baubetriebshofs, Wolfgang Lawall. Deshalb werde man die Menge des Streugutes sparsam dosieren.

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