Konzert in Ommersheim Tosender Beifall für die Musik von „HalbStark“ und „LautStark“
Ommersheim · Samstagnachmittag in Ommersheim. Der Herbst zeigt sich draußen von seiner charmanten Seite und steuert angenehme Temperaturen und Sonnenschein bei. In der Saarpfalz-Halle befinden sich gegenüber dem Eingang, unterhalb der Fenster, Stühle.
Vor ihnen sind Notenständer platziert. Das ein oder andere große Instrument steht daneben. Einige Besucher haben vor dem Bereich, der als Bühne anzusehen ist, bei Kaffee und Kuchen Platz genommen. Als Musiker unter Applaus die Bühne betreten, Platz nehmen und zu spielen beginnen, ist schnell klar, dass ein Konzert stattfindet. Es ist schon ungewohnt: Nach etlichen Monaten der Entbehrung wegen Corona wieder eine kulturelle Veranstaltung im Ort. Und dann zu einem ungewohnten Zeitpunkt, was Wochentag, Datum und Uhrzeit anbelangt. 3G herrscht - somit entfällt die Pflicht, bei dem Event eine Maske zu tragen.
„Irgendwie ist es ungewohnt, dass man die Dinger nun auslassen kann“, findet eine Oma, die zusammen mit ihrem Mann darauf wartet, dass gleich das Enkelchen mit der Tuba spielen wird. Wir sind beim Konzert des Jugendorchesters „LautStark“, der Nachwuchstruppe von vier Vereinen: Dem Musikverein Ommersheim (MVO), der Orchestergemeinschaft „Musik verbindet“ Oberwürzbach, dem Musikverein Hochscheid-Reichenbrunn und dem Musikverein Niederwürzbach. „Es war uns wichtig, heute aufzutreten. Es ist das erste Konzert seit 2019“, erklärte Francesco Fontana, erster Vorsitzender des gastgebenden MVO, die Hintergründe der kurzfristig organisierten Veranstaltung. Die lockere Atmosphäre sei bewusst gewählt, so Fontana. „Es ist für viele das erste Konzert überhaupt“, erklärte René Hammler. Der Leiter des Schülerorchesters „HalbStark“, welches quasi als Vorgruppe von „LautStark“ auftrat, verwies darauf, dass mit dem Auftritt eine coronabedingte Zwangspause von 22 Monaten zu Ende ging. Der Nachwuchs hatte drei Titel im Gepäck: Den „Mac Ronald-Marsch“, den „Radler in Moskau“, bei dem die Hupen zu hören waren und das Stück „Schildkrötenrennen“. Letzteres war Grundlage für den Auftritt einiger Solisten. „Sie sind das beste Publikum, das wir in den letzten zwei Jahren hatten“, scherzte Hammler, als er dem Wunsch des Publikums nach einer Zugabe nachkam. Not sorgt auch hier für Galgenhumor.
„Alleine proben zu Hause, das macht keinen Spaß“, konnte dann Hammlers Dirigenten-Kollege Nikolaus Burgard berichten. Es sei auch für das Jugendorchester „LautStark“, das in Jeans und blauem Polo-Shirt auftrat, eine mehr als schwierige Zeit gewesen. Auch dessen letzter Auftritt ist lange her: Nämlich am zweiten Advent 2019 beim Jahresabschlusskonzert des MVO an gleicher Stelle. Das Orchester probt nun, wie die Kollegen von „HalbStark“, seit den Sommerferien wieder und brannte darauf, endlich wieder vor Publikum zu spielen, so Burkhard. Bei einem solchen „Zwangs-Comeback“ will man natürlich auch zeigen, welche Facetten man so drauf hat. Das Jugendorchester gab nicht nur einen Western aus „Blues Brothers“ zum Besten, sondern rief auch die Zeit des Rock’n Roll mit „Hail! Hail!“ in Erinnerung. Nicht, ohne den Bezug zur Gegenwart durch die Titelmusik der TV-Serie „Game of Thrones“ vermissen zu lassen. Die Titelmusik überzeugte vor allem durch das markante Schlagzeug. Auch hier wollte das Publikum mehr. Diesem Wunsch trug man durch „Eye of the Tiger“ der Band Survivor (Titelmusik des Box-Films „Rocky III“) Rechnung. „Dinge, die einem wichtig sind, stellt man oft erst fest, wenn sie nicht mehr da sind. Von daher ist es schön, dass wieder Konzerte stattfinden“, freute sich ein Ommersheimer am Ende.
Nicht nur dort fanden am letzten Wochenende Konzerte statt. Auch in Lautzkirchen und Ormesheim traten wieder Orchester auf. In Ommersheim wird man jedenfalls am zweiten Adventssonntag, 12. Dezember, wieder Musik in der Saarpfalz-Halle hören können. Denn der MVO plant bereits sein Jahresabschlusskonzert, sagte dessen Chef Fontana am Ende.
