Kolumne für St. Ingbert Jedes Ding braucht einen (guten) Namen

Namen sind Schall und Rauch. Es sei denn, es geht um Oliver Pocher, den Blitzer-Anhänger und die Baumwollspinnerei.

Kolumne von Manfred Schetting für St. ingbert mit Oliver Pocher
Foto: Robby Lorenz

Für die St. Ingberter Pfanne hätte sich Oliver Pocher in dieser Woche nicht qualifiziert. Bei einem Auftritt in der Saarbrücker Congresshalle hat der bekannte Comedian St. Ingbert aufs Korn genommen. Auf die komische Idee brachte ihn eine Besucherin aus der Mittelstadt. Erst witzelte er auf der Bühne über deren Familienname. Und dann versuchte er St. Ingbert als „Sankt Himbeer“ zu verulken. Doch nicht jeder Gag gelingt. Und auch ein Oliver Pocher sollte eigentlich wissen, dass Wortspiele mit Namen meist eher peinlich als lustig sind. Der „Himbeer“-Pocher war alles andere als originell und machte ihn neben der St. Ingberterin, die seine schlechten Scherze tapfer lächelnd ertrug, zur eigentlichen Witzfigur. Doch jetzt im Ernst. Der St. Ingberter Blitzer-Anhänger bleibt ein Dauerthema. Und das nicht nur nur, weil er nach einer offiziellen Übereinkunft der beiden Kommunen bald auch im benachbarten Kirkel den fließenden Verkehr kontrollieren könnte. Wetten, dass er auch dort bald für den gleichen Gesprächsstoff wie in St. Ingbert sorgen wird. Geblitzt wird immer an der falschen Stelle zur falschen Zeit. Doch auch in Kirkel wird der Dengmerter Blitzer zumindest der einen oder anderen Straße zur dauerhaften Nennung in den Verkehrsnachrichten im Hörfunk verhelfen. Was aber bisher wohl nur die wenigsten wussten: Der St. Ingberter Blitz-Panzer hat sich nicht nur einen Namen gemacht, er hat auch einen Namen bekommen. Den Schrecken der Straßen nennt man beim Ordnungsdienst in der Mittelstadt liebevoll Susi.

Und weil wir schon bei Namen sind. Als jetzt die ersten Pläne für die Rettung der Baumwollspinnerei in St. Ingbert vorgestellt wurden, in der einmal neben dem Albert-Weisgerber-Museum auch Teile der Stadtverwaltung untergebracht werden sollen, wurde der Lösungsvorschlag als „Baumwollspinnerei mit Vernunft“ bezeichnet. Vielleicht wird es aber wieder die „Neue Baumwollspinnerei“, für die schon 2011 für das damalige Projekt geworben wurde, das nun auch endgültig Geschichte ist. Oder es gibt noch einen Namenswettbewerb für die „Fabrik mit Kunst und Büros“, das „Kunstgebilde“ oder das „neue Rathaus ohne Service, aber mit Sehenswertem“? Oder es bleibt doch bei der „Alten Baumwollspinnerei“.

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