Theateraufführung Premiere mit Herzblut und Engagement

Jägersburg · Viel Applaus erntete die Theaterabteilung des FSV Jägersburg für das Stück „Alles, was das Herz begehrt“.

 Überzeugende Darstellung von Jörg Simon als Schreinermeister Heinz Schmoller, Barbara Spaniol als seine Ehefrau Maria und Heinz‘ Erzrivale Glasermeister Max Strunsel, gespielt von Thomas Weller (von links).

Überzeugende Darstellung von Jörg Simon als Schreinermeister Heinz Schmoller, Barbara Spaniol als seine Ehefrau Maria und Heinz‘ Erzrivale Glasermeister Max Strunsel, gespielt von Thomas Weller (von links).

Foto: Bill Titze

„Die Leute sollen lachen und auf andere Gedanken kommen.“ Das hatte sich der Leiter der Kulturabteilung des FSV Jägersburg, Dieter Kornblum, vor der Premiere der aktuellen Theateraufführung seiner Abteilung gewünscht. Nach einem unterhaltsamen Abend mit vielen Lachern und Applaus kann man wohl das Fazit ziehen: Mission erfüllt. Aufgeführt wurde in der fast ausverkauften Alois-Omlor-Halle das Stück „Alles, was das Herz begehrt“ aus der Feder von Beate Irmisch – natürlich in waschechtem Dialekt.

Seit Oktober hatten die acht Laiendarsteller des FSV das Stück einstudiert, um die Besucher voll auf ihre Kosten zu bringen. Damit das gelingen sollte, hatte jeder Darsteller eigene Herangehensweisen. „Daheim übe ich zusammen mit meiner Frau vor allem den Ablauf des Stücks ein, weniger den Text“, erzählt Thomas Weller, der den Glasermeister Max Strunsel darstellte. „Das dauert dann ungefähr eine halbe Stunde am Tag.“ Ganz im Gegensatz zu Jamina Wilhelm, die die anstrengende Tochter Betty von Schreinermeister Heinz spielte. „Ich übe daheim eigentlich gar nicht mehr.“ So hat jeder seine eigene Methode. Wichtig ist letztlich aber nur, was bei der Premiere herauskommt. Und das konnte sich sehen lassen.

Mit spürbar viel Herzblut und Engagement brachte das Ensemble die Besucher zum Lachen. Natürlich trug neben der schauspielerischen Leistung auch die Geschichte zu einem gelungenen Abend bei. Da ging es um die Schreinermeisterfamilie Schmoller, bei der das totale Chaos herrscht. Firmenbesitzer Heinz, grandios gespielt von Jörg Simon, ist mit seinem Betrieb völlig überfordert und möchte seine Schreinerei in ein Bestattungsunternehmen umwandeln. Während der reizbare Heinz so seine Probleme mit der Betriebsführung hat, ist er in einem ganz stark: im Herumkommandieren seiner Frau Maria (Barbara Spaniol). Da hört man im ersten Akt vornehmlich Sprüche à la „Maria, die Häppchen!“ oder „Das bisschen Haushalt macht man doch mit links“. Spätestens als Maria jedoch Wind von den Plänen ihres Mannes bekommt, wird es ihr zu bunt, und sie fordert Heinz zum Rollentausch auf.

Zum Verzücken der Zuschauer willigt Heinz ein und ist im zweiten Akt als Hausfrau mit Schürze zu sehen. Während seine Frau mehr als erfolgreich mit Erzfeind Glasermeister Max zusammenarbeitet, plagt sich Heinz im Haushalt ab und bekommt von allen Seiten etwas ab. So von Tochter Betty, die das Müsli vom Papa schrecklich findet, und schließlich auch noch vom Rivalen Max schwärmt. „Für sein Alter sieht er so gut aus und hat auch noch Humor – du hast keins von beidem.“ Auch sein Vater lässt kein gutes Haar am bügelnden Sohn und fordert bei dessen jämmerlichem Anblick: „Neue Männer braucht das Land“. Ganz zur Freude der Zuschauer, die vor allem die flotten Sprüche des Rentners immer wieder mit Szenenapplaus belohnten. Zu allem Überfluss fühlt sich Ehefrau Maria beim „Geschäftsbrunch“ mit Glasermeister Max offensichtlich pudelwohl, was schließlich darin gipfelt, dass Heinz seinen ärgsten Feind in der eigenen Wohnung bedienen muss.

Kaum zu glauben, dass es da schließlich im dritten Akt tatsächlich noch ein Happyend gibt und jeder wieder seinen angestammten Platz einnimmt.

Den Zuschauern gefiel es auf jeden Fall und so gab es zum Abschluss viel Applaus für die tolle Leistung des Ensembles.

Wer ebenfalls zuschauen möchte. weitere Aufführungen von „Alles, was das Herz begehrt“ sind am Freitag, 5. April, Samstag, 6. April, und Samstag, 13. April, jeweils 20 Uhr. Karten sind jeden Donnerstag von 18 bis 22 Uhr und sonntags von 10 bis 12.30 im Sportheim des FSV Jägersburg erhältlich. Auch an der Tageskasse werden Karten verkauft. Eintritt: neun Euro.

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