Homburger Parteien uneins bei Autobahn-Projekten

Homburg · Die Linken im Homburger Stadtrat sehen die derzeitigen Autobahn-Planungen eher kritisch, befürchten Mehrbelastungen für die Bürger. Die Grünen hingegen bewerten die beiden geplanten Straßen-Großprojekte positiv.

 In Sachen Ausbau Autobahnanschluss Homburg/Bexbach sind sich die Homburger Parteien nicht einig. Foto: Thorsten Wolf

In Sachen Ausbau Autobahnanschluss Homburg/Bexbach sind sich die Homburger Parteien nicht einig. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Wie steht die Homburger Politik zu den aktuellen Verkehrsthemen "Ausbau des Autobahnanschlusses Homburg /Bexbach" und "Neubau von Homburg-Ost"? Im zweiten Teil unserer Kurz-Interview-Serie verdeutlichte Barbara Spaniol , Fraktionssprecherin der Linken im Homburger Stadtrat, die Position ihrer Partei. So sei ein Abhängen der Richardstraße in Reiskirchen bei der geplanten Drei-Ohren-Lösung für den Ausbau von Homburg /Bexbach den Bürgern kaum zu vermitteln. "Damit werden die einen entlastet, dafür andere neu belastet." Es liege ein Kompromiss in Form von zwei großen, teuren Bauvorvorhaben vor, der zu Lasten von Kleinottweiler gehe und den Verkehr vom Erbacher Westen in den Osten verlagere. Und: "Ob der neue zusätzliche Schwerlastverkehr rund um den Zunderbaum mit der so umgebauten Anschlussstelle aufgefangen werden kann, darf bezweifelt werden." Gefragt, ob die Bahnbrücke in Höhe des Homburger Hauptbahnhofs als Teil der Anbindung von Homburg-Ost taugen würde, äußerte sich Spaniol skeptisch: "Die Erbacher Bahnbrücke wird damit zum Nadelöhr und das erfüllt viele mit Blick auf die marode Brückensituation im Saarland mit Sorge. Leider hat man vor Jahren nur eine Teillösung mit der Erbach-Umgehung gewagt." Das räche sich heute.

Dem Kreisel als Lösung für den Ausbau von Homburg /Bexbach stand Spaniol positiv gegenüber. "Kreisellösungen sind aus unserer Sicht immer besser als Ampellösungen. Aktuelles Beispiel aus Saarbrücken: Ein neuer Kreisverkehr im Industriegebiet Süd. Damit werden laut saarländischem Wirtschaftsministerium Rückstaus vermieden, Verkehrslärm verringert und die Verkehrssituation entlastet. Und genau das sollte auch für Homburg möglich sein!"

Gerade bei diesem Punkt sind die Grünen im Homburger Stadtrat anderer Ansicht. So habe der Landesbetrieb für Straßenbau laut eigenen Angaben hinsichtlich der Leistungsfähigkeit einen Kreisel als nicht zukunftsfähig bewertet, so Yvette Stoppiera, stellvertretende Fraktionssprecherin der Grünen. "Gerade beim Anschluss Homburg /Bexbach ist es wichtig, dass nicht noch mehr Zeit verloren geht. Für den Ausbau des Industrieparks Zunderbaum braucht man eine leistungsfähige und kurzfristig umsetzbare Lösung, damit die Erbacherinnen und Erbacher nicht über Gebühr noch mehr belastet werden." Und weiter: "Die Autobahnanschlüsse Homburg /Bexbach und Homburg-Ost sind zwei wichtige Verkehrsprojekte, um die Bürgerinnen und Bürger vom Verkehr zu entlasten. Allerdings lehnen wir die Zufahrt zur Anschlussstelle Homburg-Ost auf der stillgelegten Glantalbahnlinie ab, da das FFH-Schutzgebiet erhalten bleiben muss."

Auch das saarländische Wirtschaftsministerium hatte sich kürzlich zum Thema Bahnbrücke geäußert. Diese sei Teil der Prüfung, um die bestmögliche Variante von Homburg-Ost zu realisieren - auch auf der Basis von entsprechenden Verkehrszählungen.

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