Globus bietet Ausbildung in Teilzeit an

Einöd. "Globus schreibt Mitarbeiterorientierung in seiner Firmenphilosophie groß. Daher bietet das Einzelhandelsunternehmen Ausbildung in Teilzeit an und unterstützt junge Menschen, die während ihrer Ausbildung Eltern werden", heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens

 Chantal Rabe begann bereits acht Wochen nach der Geburt ihrer Tochter wieder zu arbeiten. Foto: SZ/Globus

Chantal Rabe begann bereits acht Wochen nach der Geburt ihrer Tochter wieder zu arbeiten. Foto: SZ/Globus

Einöd. "Globus schreibt Mitarbeiterorientierung in seiner Firmenphilosophie groß. Daher bietet das Einzelhandelsunternehmen Ausbildung in Teilzeit an und unterstützt junge Menschen, die während ihrer Ausbildung Eltern werden", heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Damit gewinnen beide Seiten: Die qualifizierten jungen Mitarbeiter bleiben im Unternehmen und Globus ermöglicht ihnen einen qualifizierten Abschluss.Eine Schwangerschaft sei bei Globus kein Grund, eine Ausbildung abzubrechen. Seit 2006 biete das Einzelhandelsunternehmen die Ausbildung in Teilzeit an. Neun junge Menschen in der Globus-Gruppe nehmen das Angebot derzeit in Anspruch. "Uns ist es wichtig, unsere Mitarbeiter in schwierigen Situationen zu unterstützen", sagt Projektleiterin Petra Kannengießer. "Eine ungeplante Schwangerschaft sollte keinen jungen Menschen daran hindern, einen qualifizierten Abschluss zu erhalten, durch den er für seine Familie sorgen kann." Der Wunsch, eine Ausbildung in Teilzeit zu absolvieren, könne dabei ausschließlich von Arbeitnehmerseite formuliert werden.

Gleich zwei junge Mütter absolvieren im SB-Warenhaus Einöd ihre Ausbildung in Teilzeit. Chantal Rabe wurde mit 17 Jahren ungeplant schwanger. Sie entschied sich für das Kind, aber ihre Ausbildung wollte sie ebenfalls abschließen. Die Personalverantwortliche Elisabeth Hoffmann bestärkte sie in ihrer Entscheidung. Gemeinsam fanden beide eine Lösung für Chantal: Eine Reduzierung der Wochenstunden und die Änderung des Schichtarbeitssystems machten das Weiterführen der Ausbildung möglich. So kann Chantal Rabe weiter arbeiten gehen, das Kind versorgt ihre Mutter während der Arbeitszeiten. Die Auszubildende Anna Scheller war bereits Mutter, als sie ihre Ausbildung bei Globus zunächst als Vollzeitkraft begann. Bald aber schon stellte sie fest, dass sie an ihre Belastungsgrenzen stieß und vereinbarte mit Elisabeth Hoffmann eine Reduzierung der Wochenstunden. "Die Chance, die Globus mir geboten hat, wollte ich unbedingt nutzen. Denn als junge Mutter überhaupt einen Ausbildungsplatz zu bekommen, war schon sehr schwierig", betont Anna Scheller.

Elisabeth Hoffmann sagt: "Die jungen Menschen brauchen in dieser Situation die Unterstützung von ihren Ausbildungsfirmen, sonst fallen sie in ein tiefes Loch. Ich sehe es als meine Aufgabe an, ihnen den beruflichen Weg mit ihrem Kind zu ebnen. Gleichzeitig motiviert die Unterstützung durch den Arbeitgeber die jungen Menschen stark." Auf eigenen Wunsch begann Chantal Rabe schon acht Wochen nach der Geburt ihrer Tochter wieder zu arbeiten.

"Wir verfolgen im Rahmen des Projekts die Kontinuität der kleinen Schritte, um den individuellen Anforderungen der Mitarbeiter gerecht zu werden", betont Petra Kannengießer. "Weitere Maßnahmen für eine stärkere Balance zwischen täglicher Arbeit und dem Familienleben sind beispielsweise die Abgleichung von Arbeitsplänen mit dem Schichtplan des Partners oder die Information und Beratung bei Pflegefällen in der Familie."

Für ihre familienfreundliche Personalpolitik zeichneten die gemeinnützige Hertie-Stiftung und Ursula von der Leyen, die damalige Bundesfamilienministerin, die deutschen Globus-SB-Warenhäuser und die SB-Warenhaus-Holding im Jahr 2009 mit dem Audit "Beruf und Familie" aus. red

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