Ein Garten mit Kikeriki
Reiskirchen · Es gibt Gärten mit Teichen und Brunnen, es gibt Gärten mit bunten Vögeln und es gibt Gärten mit Hühnern. Einen solchen hat Karlheinz Ecker in Reiskirchen. Ihm war wichtig, dass die Apfelbäume, der Rasen und die Hühnerställe ein harmonisches Ensemble ergeben.
Der Garten von Karlheinz Ecker hat etwas von einem Vorhof zum Paradies. Denn auf der einen Seite biegen sich seine gepflegten Apfelbäume unter ihrer rotbackigen Last, auf der anderen Seite krähen, kratzen und hüpfen die Hühner herum. Dazwischen malt die Sonne helle Flecken auf den Rasen und Karlheinz Ecker sagt: "Ich liebe Tiere. Und die Tiere lieben mich." Die perfekte Harmonie in Reiskirchen . Was will man mehr an einem warmen Spätsommertag? Die Stämme der Apfelbäume sind adrett geweißelt, der Rasen ist gepflegt, die Rosenbeete frisch geharkt - und ergeben damit die perfekte Kulisse ab für einen Streichelzoo. "Die Ställe für meine Hühner habe ich selbst gebaut", erzählt Ecker, "und zwar so, dass sie vom Stil her in meinen Garten passen. Ich wollte, dass der Garten und die Ställe zusammen ein harmonisches Bild abgeben. So etwas findet man nicht im Baumarkt, das muss man selbst machen."
Er hasst es, wenn Hühner in Legebatterien gehalten werden: "Meine Tiere könnte ich niemals schlachten, allein die Vorstellung ertrage ich nicht." Karlheinz Ecker hat in den Ställen sogar kleine Wohnhäuser für die Hühner errichtet, mit Schlafstellen, Infrarot-Wärmelampen und Kotbrettern, die er jeden Tag reinigt. Seine Hühner riechen überhaupt nicht, "das sind saubere Tiere", sagt Ecker und schnappt sich sein Prachtexemplar, den goldhalsigen holländischen Hahn Nikko. Der wird gebadet, gestreichelt, geölt. Auch die japanischen Rassehühner Okina-Chabo haben ein wunderbares Leben: ,,Die Japaner verehren diese Zwerghühner", erklärt der Experte. Wenn die Küken zum ersten Mal in den Garten dürfen, ist das jedesmal ein Fest. Dann purzeln die kleinen Wollknäuel in ihrem neuen Käfig unbeholfen übereinander und piepsen. Zuvor haben sie gelernt, wie man trinkt, "am besten ist lauwarmer Kamillentee", erklärt Ecker. Einen Teil der Nahrung, etwa kleingeraspelte Gurken , Zucchini oder Äpfel, die unter das Mais- und Getreidefutter gemischt werden, bezieht Ecker aus dem eigenen Garten.
Denn auf der anderen Seite des Hauses baut er auf einem kleinen Grundstück Gemüse an. Tomaten, Paprika, Feigen, Weintrauben und Gurken erntet er im Moment täglich, "alles naturbelassen." Karlheinz Ecker hat seine Liebe zum Garten und zu den Hühnern erst vor vier Jahren entdeckt, "ich war ein großer Sportler und Marathonläufer", erzählt er, "ich war bei Wettkämpfen in der ganzen Welt dabei." 2009 dann kam eine schwere Herzoperation, und seitdem versucht er, etwas kürzer zu treten.
Was schwierig ist, denn Karlheinz Ecker hilft ehrenamtlich in vielen Vereinen aus, ist auch noch Hobbykoch und war als Sanitäter, Feuerwehrmann und Helfer bei der Homburger Tafel tätig. Kein Wunder, dass er sich nun mit der gleichen Sorgfalt seinem Garten und seinen Tieren widmet.