Werke eines echten Stars

Homburg · Bis Sonntag, 11. Oktober zeigt das Homburger Kunstzentrum Veith rund 80 Arbeiten des Kinderbuchautors und Illustrators Janosch. Unter den Werken sind auch Originale des Künstlers ausgestellt. Zehn Euro jeden verkauften Bildes kommt Unicef zu Gute.

 Das Kunstzentrum Veith in Homburg zeigt Arbeiten von Janosch. Unter den ausgestellten Werken sind auch Originale des Schöpfers der Tigerente zu bewundern. Foto: Thorsten Wolf

Das Kunstzentrum Veith in Homburg zeigt Arbeiten von Janosch. Unter den ausgestellten Werken sind auch Originale des Schöpfers der Tigerente zu bewundern. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Würde man auf der Straße per Umfrage wissen wollen, wer Horst Eckert kennt, dann wäre das Ergebnis wohl eher ernüchternd. Dabei ist eben Eckert ein richtiger Star - nur kennen ihn die meisten unter seinem Künstlernamen Janosch . Der mittlerweile über 80 Jahre alte Illustrator, Kinderbuchautor und Schriftsteller ist als Schöpfer der Tiger ente, seiner wohl bekanntesten Figur, Begleiter ganzer Kindergenerationen. Doch Janosch nur auf knuffelige Charaktere zu beschränken, würde dem begnadeten Zeichner nicht gerecht. Davon kündet derzeit eine Ausstellung mit rund 80 Werken, teils Originale, des heute auf Teneriffa lebenden Künstlers im Kunstzentrum Veith in der Karlsbergstraße.

"Janosch hat in unserer Zeit schon einen hohen Stellenwert", begründete Galerist Karl Veith grundsätzlich seinen Entschluss zur Ausstellung. "Janosch sucht eigentlich seinesgleichen." Dabei sei es nicht das erste Mal, dass er Werke des 1931 im oberschlesischen Hindenburg geborenen Künstlers zeige, "schon zu Janoschs 75. Geburtstag habe ich eine Ausstellung präsentiert. Und jetzt dachte ich, dass es einmal an der Zeit wäre, dies wieder aufzufrischen". Janosch sei kein Künstler, der im klassischen Sinne schöne Bilder male, charakterisierte Karl Veith die Arbeit des Horst Eckert . "Aber seine Inhalte, die Sprüche, die er mit den Bildern verbindet - das macht es eigentlich für mich aus."

Eine Besonderheit bringt die Janosch-Ausstellung mit sich: Zehn Euro eines jeden Bildverkaufs wird zu Gunsten von Unicef verbucht. Karl Veith ein Idealist? "Es wird mit Sicherheit keine Ausstellung sein, an der ich viel Geld verdienen werde." Dafür seien die Einstiegspreise für einige der Arbeiten zu gering. "Aber es macht einfach Spaß, eine solche Ausstellung mit etwas Gutem zu verbinden."

Generell gehe es beim Betrieb einer Galerie in erster Linie um Spaß, "wenn man viel Geld verdienen will, dann sollte man etwas anderes machen", zeigte sich Veith anlässlich der Vernissage am vergangenen Freitag sicher. In eben der Vernissage skizzierte Veith vor zahlreichen Gästen in den Galerieräumen in der Karlsbergstraße ein Bild des Protagonisten der Ausstellung. "Janosch war zuerst Schmied, besuchte dann eine Textilfachschule. Nach einem Parisaufenthalt ging er in den 1950er Jahren nach München, um dort ein, zwei Semester an der Akademie der bildenden Künste zu studieren", erzählte Veith. Dort sei Janosch allerdings gesagt worden, er habe kein Talent. "Das ist natürlich für einen Künstler sehr von Vorteil", kommentierte Veith mit Ironie diesen Moment im Leben von Janosch . "Denn dann werden nur die Talentierten von weiteren Dozenten vielleicht verkorkst." In der Folge sei aus Horst Eckert eben der legendäre Janosch geworden. Dessen Arbeiten sprechen nun im Kunstzentrum Veith für sich - und das noch bis Sonntag, 11. Oktober.

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Auf einen BlickDas Kunstzentrum Veith in der Karlsbergstraße 14 in Homburg zeigt zu den üblichen Geschäftszeiten noch bis Sonntag, 11. Oktober, rund 80 Arbeiten, teils Originale, des lllustrators, Kinderbuchautors und Schriftstellers Janosch . Janosch , 1931 als Horst Eckert in Oberschlesien geboren, machte sich neben seiner Arbeit als Zeichner auch als Autor von Kinderbüchern wie "Oh, wie schön ist Panama" einen Namen. thw

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