Herber Rückschlag Blutkrebs wieder da – Elias braucht erneut einen Knochenmarkspender

Homburg · Mit Nasenbluten auf einer Klassenfahrt fing alles an. Erst half die Schwester, nun kämpft ein 21-Jähriger aus Homburg ein zweites Mal um sein Leben. Und jeder kann prüfen, ob er als Lebensretter infrage kommt.

 Um zu ermitteln, ob man als Spender passt, muss man nur mit einem Stäbchen einen Abstrich der  Wangenschleimhaut machen.

Um zu ermitteln, ob man als Spender passt, muss man nur mit einem Stäbchen einen Abstrich der  Wangenschleimhaut machen.

Foto: DKMS/Bert Spangemacher

Elias aus Homburg stand kurz vor dem Abitur, als er eine niederschmetternde Nachricht erhielt: Blutkrebs. Glücklicherweise kam seine Schwester Marie als Spenderin in Frage. Doch jetzt, zwei Jahre später, der Rückschlag – der Blutkrebs ist wieder da. Fest steht: Nur ein passender Fremdspender oder eine -spenderin können sein Leben retten. Wer helfen möchte, kann sich über www.dkms.de/elias ein Registrierungsset nach Hause bestellen und so vielleicht zum Lebensretter werden.

Begonnen hatte alles 2019, als Elias mit seinen Klassenkameraden nach Barcelona fährt. Vor Ort bekommt er zweimal so massives Nasenbluten, dass er in die Klinik gebracht werden muss. Dort versucht man, seine Nase zu veröden. Weil Infektionsgefahr besteht, darf Elias nicht weiter mit seinen Klassenkameraden zusammen sein, soll auf dem Zimmer bleiben. Doch seine Neugierde und sein Entdeckerdrang sind zu groß. Er kauft sich einen Stadtführer und geht alleine los.

Zur gleichen Zeit sitzt seine Mutter Sabine zu Hause und versucht, ihre Angst in den Griff zu bekommen. Sie möchte ihren Sohn nicht mit ihrer Sorge belasten. „Elias hat mir ein Foto von kleinen Einblutungen auf seiner Haut geschickt. Da hatte ich sofort eine böse Vorahnung, vor allem wegen Vorerkrankungen innerhalb der Familie.  Aber ich wollte ihm seine Woche in Barcelona nicht verderben. Also habe ich mich zusammengerissen.“

Nach Elias‘ Rückkehr geht sie mit ihrem Sohnemann zum Hausarzt. Eine Blutuntersuchung bestätigt Sabines Verdacht: Elias hat Blutkrebs. Sofort wird er ins Universitätsklinikum des Saarlandes in  Homburg eingewiesen. Er bekommt Hochdosis-Chemotherapien und Bestrahlungen. Glücklicherweise kommt seine Schwester Marie als Stammzellspenderin in Frage. Im November 2019 wird er entlassen. Fünf Monate Behandlungen mit harten Nebenwirkungen liegen hinter ihm.  Doch langsam erholt sich Elias. Er geht zur Fahrschule, besucht seine Freunde, liest viel, nimmt sein Training wieder auf.

Gerade will er wieder zur Schule gehen, um endlich sein Abitur nachholen zu können, als bei einer Routinekontrolle im Knochenmark wenige Krebszellen nachgewiesen werden. Dann werden Knoten an seinem Kopf sichtbar, bei einem CT zeigen sich weitere Lymphknoten an Schlüsselbein und Niere. Jetzt steht fest: Elias muss erneut transplantiert werden. Aber dieses Mal kommt nur ein Fremdspender in Frage.

Elias kann nur überleben, wenn es – irgendwo auf der Welt – einen Menschen mit nahezu gleichen Gewebemerkmalen gibt, der zur Stammzellspende bereit ist. Elias selbst ist der ganze Wirbel um seine Person unangenehm. Aber er unterstützt diesen Aufruf, weil er weiß, dass er damit nicht nur sich selbst, sondern vielen anderen Betroffenen eine zweite Chance auf Leben schenken kann. Die Aktion sei nur ein kleiner Moment, aber er kann Leben retten.

Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, kann Elias und anderen Patienten helfen und sich mit wenigen Klicks über www.dkms.de/elias die Registrierungsunterlagen nach Hause bestellen. Die Registrierung geht einfach und schnell. Besonders wichtig ist es, dass die Wattestäbchen nach dem erfolgten Wangenschleimhausabstrich zeitnah zurückgesendet werden. Erst wenn die Gewebemerkmale im Labor bestimmt wurden, stehen Spender für den weltweiten Suchlauf zur Verfügung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort