Und wieder geht in der Barockstadt eine schöne zeit zu Ende Die Freibad-Saison – jetzt ist sie vorbei

Abschwimmen in Blieskastel, das nutzten noch einige Badegäste. Und sie freuen sich schon aufs kommende Jahr. 

 Einige unverzagte Sportsfreunde kamen zum Abschwimmen ins Blieskasteler Kombibad.

Einige unverzagte Sportsfreunde kamen zum Abschwimmen ins Blieskasteler Kombibad.

Foto: Erich Schwarz

Na ja, ganz so einladend wirkt das Blieskasteler Kombibad derzeit nicht. Es wird repariert und saniert, der gesamte Gebäudekomplex mit Schwimmbad und Sporthalle ist eingerüstet. „Und dann haben sie uns auch noch die Zufahrt zu den Parkplätzen für alle, die aus Richtung Bliestal kommen, einfach zugesperrt“, beklagte sich Claudia Borg über die Baustelle am Kreisel, wo man mit Baken einfach die Zufahrt dicht gemacht hat. Sie ist schon seit Jahren hier Bademeisterin, oder wie es auf Amtsdeutsch heißt „Fachangestellte für Bäderbetrieb“. Sie kann schon gar nicht mehr genau sagen, wie lange es das „Abschwimmen“ im Freibad zum Oktober-Ende gibt: „Aber Sie sehen ja, es wird angenommen“. Tatsächlich tummeln sich einige Badegäste im Freibad, bei 15 Grad Außentemperatur aber beheiztem Becken durchaus machbar. „Das wird tatsächlich dankbar angenommen. Es gibt immer wieder Badegäste, die sieht man nur in der Freibad-Saison hier. Oft vertragen die Leute die Luft im Innenraum des Bades nicht, deshalb schwimmen sie nur im Außenbecken“, berichtet Claudia Borg.

Schwimmerin Sabine Vogelgesang aus Kirkel ist eine passionierte Freibadgängerin: „Im Sommer bin ich ganz oft in Kirkel im Freibad oder in Limbach. Aber das Abschwimmen hier ist eine echt gute Idee. Deshalb bin ich heute Morgen extra nach Blieskastel gekommen“, erzählt uns die Frau zwischen zwei Bahnen. Armin aus Webenheim will uns seinen Nachnamen nicht nennen, aber auch ihm gefällt es. Ist er ein Stammgast und zum letzten Mal extra zum Abschwimmen gekommen? „Nee, purer Zufall, meine Tochter wollte heute unbedingt ins Schwimmbad. Da bin ich mitgekommen. Aber das ist toll hier“, stellt der Familienvater fest. Und auch er zieht seine Bahnen und nutzt zwischendurch noch die Rutsche ins Freibecken.

Riesenspaß hatte offensichtlich Sophie Krebs aus Niederwürzbach. Sie hatte sich ein Nixenkostüm übergezogen und machte damit erste zaghafte Schwimmversuche. Etwas lockerer bewegte sie sich ohne das Nixenkostüm, und die Rutschbahn meisterte sie ohne Zögern: „Das ist einfach toll hier und macht Spaß“, war die Neunjährige mit Eifer bei der Sache. „Es ist tatsächlich schon toll, dass man Ende Oktober hier noch im Freibad schwimmen kann“, ist auch die Mutter Andrea Krebs begeistert. Heike M. aus Blieskastel ist Stammgast im Bad. Sie zieht ihre Bahnen auch nicht nur wegen des Abschwimmens: „Ich bin vier bis sechs Mal in der Woche hier im Bad. Es ist eigentlich schade, dass jetzt hier draußen Schluss und kein Schwimmen mehr möglich ist“, ist sie mit den anderen Badegästen an diesem Morgen einer Meinung.

Und wie lief die Saison unter diesen besonderen Bedingungen? Fachangestellte Claudia Borg vermag das nicht so recht zu beurteilen: „Man weiß es ja nicht, weil das Bad ja erst Mitte Juli geöffnet hat. Sonst öffnen wir ja schon im April Deshalb kann man das schlecht einschätzen. Aber die Leute haben es zum Teil angenommen, andere wiederum hatten doch schon Angst.“

Darauf angesprochen, dass der Badebetrieb unter Corona-Bedingungen ein ziemlich teurer „Spaß“ für die Stadt und damit den Steuerzahler ist, kontert sie: „Die Leute sollten nicht verreisen. Also war es nur richtig, dass sie ins Schwimmbad gehen. Wenn man sich Gedanken über die Kosten macht, ja, dann müsste man eigentlich alle Bäder schließen“, ist ihr Fazit.

Jedenfalls war der letzte Freibad-Schwimmtag für alle Schwimmer ein tolles Erlebnis, und am Ende spendierte die Betreibergesellschaft auch noch ein Eis für die späten Schwimmer. Bis dann hoffentlich im April wieder.

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