Neue Kita in Niederwürzbach Ein neuer Standort für die neue Kita

Blieskastel/Niederwürzbach · Überraschende Wende in Niederwürzbach: Der Neubau soll statt in die Würzbachhallenstraße jetzt neben die Turnhalle der Grundschule.

 Neben der Turnhalle der Grundschule soll auf städtischem Gelände die neue Kita gebaut werden. Für das Vereinsmaterial in den Fertiggaragen neben der Halle soll ein neuer Platz gefunden werden.

Neben der Turnhalle der Grundschule soll auf städtischem Gelände die neue Kita gebaut werden. Für das Vereinsmaterial in den Fertiggaragen neben der Halle soll ein neuer Platz gefunden werden.

Foto: Erich Schwarz

Es ist sozusagen ein Klassiker der Kommunalpolitik: In Niederwürzbach reklamieren seit Jahren Eltern zusätzlichen Bedarf an Kindergarten- und vor allem Krippenplätzen. Und in Zeiten der christdemokratisch-grünen Regentschaft mit Bürgermeister Annelie Faber-Wegener (CDU) drängte die Opposition auf eine schnelle Lösung. Mitunter kamen sogar Eltern mit ihren Kleinkindern in die Stadtratssitzung, um entsprechenden Druck aufzubauen. Nun regiert die sogenannte rot-grüne Kooperation mit Bürgermeister Bernd Hertzler (SPD) an der Rathausspitze und nun will man „aus Erfahrung – insbesondere wenn es sich um so ein wichtiges und großes Projekt handelt – möglichst früh die notwendige Sorgfalt walten lassen, um zeitliche Verzögerungen und/oder Mehrkosten in Folge unausgegorener Planungen, wie wir sie in der Vergangenheit leider allzu oft erleben mussten, tunlichst vermeiden“, machte Beigeordneter Guido Freidinger klar.

Und nachdem der Planungsauftrag an das Saarbrücker Planungsbüro Hepp und Zenner vergeben worden war und diese Experten die Lage sondiert hatten, gab es eine Überraschung: Es soll die Kita in Niederwürzbach nun an einer anderen Stelle gebaut werden. Bisher war die Parzelle an der Würzbachhallenstraße zwischen DRK-Haus und alter Würzbachhalle als Standort festgeschrieben. „Aber die Einwände der Planer aus Saarbrücken haben auch unsere Blieskasteler Arbeitsgruppe überzeugt“, erklärte Guido Freidinger im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Nachteile des Grundstücks in der Würzbachhallenstraße: Es soll ein sechsgruppiger Kindergarten entstehen. Wegen des Zuschnitts der Grundstücks hätte man ein 65 Meter langes zweigeschossiges Gebäude erstellen müssen. Wegen der geringen Grundstückstiefe hätte man die Außenspielflächen nur an den Kopfenden des Gebäudes anlegen können, was zu langen Wegen geführt hätte. Es wäre dadurch dann auch zu größeren Verkehrsflächen im Gebäude gekommen, was wiederum höhere Kosten verursacht hätte. Nun plant man den Neubau auf einer weitaus besser zugeschnittenen städtischen Fläche neben der Turnhalle der Grundschule: „Wir wollen unter Berücksichtigung der Prinzipien der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit eine moderne Kita errichten, die in pädagogischer und technischer Hinsicht neuesten Ansprüchen gerecht wird“, unterstrich der für die zuständige Beigeordnete Guido Freidinger (SPD). Man habe gemeinsam mit allen Beteiligten zentrale Rahmenbedingungen für den Neubau festgelegt: So soll das Gebäude den – soweit wirtschaftlich vertretbar – höchsten Energiestandard aufweisen und im Hinblick auf Barrierefreiheit auch die Voraussetzungen zur Aufnahme behinderter Kinder schaffen. Bei der Bauausführung sollen die langfristigen Bewirtschaftungs- und Folgekosten im Auge behalten werden, und es sollte ermöglicht werden, das Gebäude später auch als soziale Einrichtung für andere Personengruppen umzunutzen. Es soll zudem eine möglichst klimaneutrale Heizungsanlage, etwa im Nahwärmeverbund mit anderen städtischen Einrichtungen im Umfeld verwirklicht werden.

Das als neuer Standort vorgesehene Grundstück erlaubt ebenfalls eine zweigeschossige Bebauung, allerdings mit dem Vorteil, dass wegen der Hanglage sowohl das Erd- als auch das Oberschoss ebenerdig und damit barrierefrei betreten werden können. Durch die Nähe zu den bestehenden Einrichtungen (Grundschule, Nachmittagsbetreuung, bestehender Kindergarten) könnten zusätzliche Synergien (kurze Wege, gemeinsame Nutzungen) geschaffen werden. „Die Kita könnte als Initialprojekt zur Gestaltung Neue soziale Mitte von Niederwürzbach konzipiert werden“, unterstreicht Freidinger. Er stellte auch heraus, dass es nach Absprache mit dem Planungsbüro durch den Standortwechsel weder zu zeitlichen Verzögerungen noch zu Mehrkosten komme.

 Rein optisch ist die alte Kita in Niederwürzbach noch in einem guten Zustand. Aber die Baumängel in der erst 25 Jahre alten Einrichtung sind so gravierend, dass ein Neubau wirtschaftlicher ist.

Rein optisch ist die alte Kita in Niederwürzbach noch in einem guten Zustand. Aber die Baumängel in der erst 25 Jahre alten Einrichtung sind so gravierend, dass ein Neubau wirtschaftlicher ist.

Foto: Erich Schwarz

Das Projekt mit den neuesten Wendungen wurde zunächst in nichtöffentlicher Sitzung des Bauausschusses behandelt und soll dann auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Stadtrates gesetzt werden. Der Ortsrat Niederwürzbach beschäftigt sich mit dem Thema am Mittwoch, 15. Dezember, ab 18 Uhr in der Würzbachhalle.

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