Vieles ist im Wintersemester digital Medizin-Vorlesungen für Gasthörer

Von Christine Maack · Auch für Gasthörer fängt jetzt das Semester an. Wer gerne Uni-Luft schnuppert, hat Pech, denn die meisten Vorlesungen sind digital.

 Was den Charme des Studiums für Ältere ausmacht, nämlich wieder mal Uni-Atmosphäre zu schnuppern, fällt wegen Corona diesmal weitgehend flach.

Was den Charme des Studiums für Ältere ausmacht, nämlich wieder mal Uni-Atmosphäre zu schnuppern, fällt wegen Corona diesmal weitgehend flach.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Wer in der Nähe eines Universitätsklinikums wohnt, hat viele Vorteile. Nicht nur, dass man schnell versorgt wird, sondern es gibt auch viele kostenlose Informationsveranstaltungen, zum Beispiel, wie man seinen Kinderwunsch erfüllt, wie man ohne Brille sehen oder was man gegen Asthma tun kann.

Doch es gibt auch noch eine weitere Möglichkeit, sein Interesse an der Medizin auszuleben. Man kann sich in den Hörsaal setzen. In diesem Wintersemster allerdings eher virtuell, denn die Präsenzveranstaltungen wurden wegen der Corona-Pandemie deutlich eingeschränkt. Das Gasthörerstudium bietet wissenschaftlich Interessierten die Möglichkeit, sich aus den vielen für Gasthörer geöffneten Lehrveranstaltungen nach persönlichen Interessen ein Programm zusammenzustellen. Welche Veranstaltungen für Gasthörer zugänglich sind, kann man dem Studienführer Weiterbildung entnehmen.

Nun ist es naturgemäß so, dass der Schwerpunkt des Interesses der Gasthörer auf den geisteswissenschaftlichen Fächern liegt, zum Beispiel Literatur, Philosophie oder Kunstgeschichte. Es kommt aber vor, dass sich auch die Medizinische Fakultät eines Zulaufs von Gasthörern erfreut, obwohl hier schon einiges an Vorwissen vorhanden sein muss, um von den Veranstaltungen wirklich zu profitieren.

In diesem Winterhalbjahr werden die Bereiche Theoretische und Klinische Medizin angeboten, insgesamt sind es nur neun Veranstaltungen. Die Themen reichen von Biologie für Mediziner und Zahnmediziner  über Hals-Nasen-Ohren bis zu den bildgebenden Verfahren in der Strahlenbehandlung, was ebenso für Physiker als auch für Mediziner interessant sein könnte.

Ein grundlegendes Thema zur Kinderheilkunde ist jedes Semester im Gasthörerplan enthalten, auch diesmal wieder: Dr. Abd El Rahman lehrt allgemein über „Klinik und Poliklinik der Kinderkrankheiten.“ Und wer schon immer wissen wollte, wie der Knochenbau des Menschen aussieht,  kann dies in der  Vorlesung bei Professor Ekkehard Fritsch erfahren. Es handelt sich hierbei um wissenschaftliche Veranstaltungen, die in erster Linie für Studenten konzipiert sind, also keine allgemein verständlichen Kurse. Wer einen Besuch der medizinischen Gasthörer-Veranstaltungen plant, sollte dies berücksichtigen. Und wenn die Veranstaltungsräume aus allen Nähten platzen sollten, haben natürlich die „echten“ Studenten Vortritt. Doch in diesem Jahr, in dem alles anders ist, wird es wohl kaum einen Kampf um die Hörsaalplätze geben, da die meisten Vorlesungen digital stattfinden. Ist dies nicht der Fall, müssen sich die Gasthörer natürlich an die Hygiene-Auflagen halten, die für alle verbindlich sind. Bei der Aufnahme von Gasthörern handelt es sich um ein Entgegenkommen der Professoren, die vom Gasthörerverein zuvor um Erlaubnis gefragt worden sind. In der Regel sei dies aber kein Problem, betonen die Professoren, die dazu einladen. Wer spezielle Informationen haben möchte, sollte sich allerdings eher für die in regelmäßigen Abständen stattfindenden Arzt-Patienten-Tage vormerken lassen. Oder auf die Lange Nacht der Wissenschaft zurückgreifen. Gasthörer müssen sich offiziell beim Zentrum für lebenslanges Lernen  anmelden.

Gasthörer schreiben keine Prüfungen mit. Für die Universität des Saarlandes gelten folgende Tarife: 81,30 Euro für Ersteinschreiber, die ausschließlich die Brückenkurse besuchen, 111,30 für bis zu sechs Semesterwochenstunden und 155,30 Euro für mehr als sechs Semesterwochenstunden. Hinzu kommt noch 1,30 Euro Versicherungsbeitrag.

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