Zukunft des Kunsthandwerks Kunsthandwerk mit Wachs und Stoff

Homburg/Düsseldorf · Birgitta Hüttermann stellt ab dieser Woche ein besonderes Objekt in Düsseldorf in der HWK aus. Zwei saarländische Künstler sind dabei.

 Das Musée Soulages in Rodez wurde eigens für den Künstler Pierre Soulages konzipiert. Es gilt als modernster Museumsbau Frankreichs

Das Musée Soulages in Rodez wurde eigens für den Künstler Pierre Soulages konzipiert. Es gilt als modernster Museumsbau Frankreichs

Foto: Christine Maack

Die Homburger Stoff-Künstlerin Birgitta Hüttermann beteiligt sich an einer besonderen Kunsthandwerk-Ausstellung in Düsseldorf. Es sind dort nur zwei Künstler aus dem Saarland vertreten, Helmut Frank aus Mettlach und eben Birgitta Hüttermann.

Das Motto der Ausstellung lautet: „Ist das noch Kunsthandwerk?“ Es gehe darum, „das Kunsthandwerk von morgen“ auszuloten, sagt Birgitta Hüttermann, „es ist natürlich immer so eine Frage, wo Kunsthandwerk und Kunst ineinander greifen.“ Welche Formen wird es geben? Das ist eine weitere Fragestellung der Ausstellung, die in der Handwerkskammer in Düsseldorf stattfindet. Was ist Qualität? Was ist modern? Auch darauf will diese Ausstellung eine Antwort geben.

Zu sehen sind 65 „phantastische Arbeiten aus ganz Deutschland“, heißt es in der Ankündigung. Birgitta Hüttermann ist ihrer Tradition treu gebleiben, sie hat als Ausstellungsstück einen Wandteppich ausgewählt, ein Stück, das sich „Lumière“ nennt und sich inspiriert hat an dem französischen Künstler Pierre Soulages. Er ist neben Hans Hartung Hauptvertreter der abstrakt-ungegenständlichen Richtung der französischen Gegenwartsmalerei. Typisch für seine Kompositionen sind breite, schwarze Balkenformen vor hellem Grund.

Man kann diese Malerei im neuen Museum in Rodez sehen, der Geburtsstadt von Soulages, das komplett seinen Werken gewidmet ist.

„Soulages Umgang mit der Farbe Schwarz ist beeindruckend“, betont Hüttermann, „ich habe mit den Materialien Wachs und Stoff versucht, mit den Mitteln des Kunsthandwerks dieser Ästhetik nahe zu kommen.“ Auf quadratischer Grundfläche wechseln sich schwarze Stoffbänder unterschiedlicher Breite, die mit einem Wachsauftrag versehen sind, ab. „Die Arbeit soll nichts abbilden, die Bänder können vielleicht Schriftträger ästhetisch gestalteter Texte darstellen“, erklärt die Künstlerin, „es gibt da den Gegensatz Schwarz-Weiß, Ruhe-Unruhe, sowie Fläche und Linie“.

Birgitta Hüttermanns Arbeiten sind überwiegend Wandobjekte, die für Wohnräume gefertig werden. Ihre Materialien sind hauptsächlich Stoff und Wachs. Ihre Kreationen werden wie ein Bild in einen Holzrahmen gefasst. „Es sind aber keine Bilder im typischen Sinn. Aber auch keine Wandbehänge“, sagt Hüttermann. Bevor sie zu ihrer Stoff-Wachs-Technik kam, arbeitete Hüttermann mit Batik, auch hier kam schon Wachs zum Einsatz.

 Ein Wandobjekt mit dem Namen „Lumière“, das an den Künstler Pierre Soulages erinnern soll, hat Birgitta Hüttermann zur Ausstellung nach Düsseldorf geschickt.

Ein Wandobjekt mit dem Namen „Lumière“, das an den Künstler Pierre Soulages erinnern soll, hat Birgitta Hüttermann zur Ausstellung nach Düsseldorf geschickt.

Foto: Christine Maack

Die Ausstellung in der Handwerkskammer Düsseldorf läuft bis 26. September, sonntags und feiertags geschlossen. Vor drei Jahren war Hüttermann in der Schau „Kunst Handwerk Design“ im Roemer und Pelizaeus-Museum Hildesheim.

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