Rentner setzt sich für Kinder ein
Brefeld. Er hat es wieder gemacht. Weil er nicht anders kann. Vor wenigen Monaten schon hat Albert Praum bei zuständigen Stellen darüber geklagt, dass der Sulzbacher Stadtteil Brefeld mit seinen rund 700 Einwohnern abgehängt ist vom öffentlichen Personennahverkehr (SZ vom 22. Februar)
Brefeld. Er hat es wieder gemacht. Weil er nicht anders kann. Vor wenigen Monaten schon hat Albert Praum bei zuständigen Stellen darüber geklagt, dass der Sulzbacher Stadtteil Brefeld mit seinen rund 700 Einwohnern abgehängt ist vom öffentlichen Personennahverkehr (SZ vom 22. Februar). Die Sache ist noch nicht ausgestanden, aber der 72-Jährige bleibt am Ball, wie er gegenüber der SZ versichert. Und nun hat er einen neuen Missstand entdeckt, und der betrifft die junge Leute im Stadtteil. Da gibt es einen schönen Kinderspielplatz, der aber für die schon größeren Freunde des Fußballspiels wenig geeignet ist. Weil die Mütter Angst haben, ihr winziger Nachwuchs könnte eines Tages mal verletzt werden durch einen harten Lederball. Und dann gibt es noch einen schönen, großen Bolzplatz hinter der Kirche. Brefeld ist ein kinderreicher Stadtteil. Und wenn einigermaßen schönes Wetter herrscht, dann ist auf diesem Bolzplatz richtig was los.Rentner Praum meint, dass man den sportlichen Brefeldern was bieten muss - Fußballtore beispielsweise. Er setzte sich mit Sulzbachs Bürgermeister Michael Adam in Verbindung, trug sein Anliegen vor und - siehe da - er stieß nicht auf taube Ohren.
Der Chef im Rathaus, das bestätigte jetzt auch die Stadt-Pressestelle, hat zugesagt, dass auf dem Bolzplatz zwei Tore aufgestellt werden. Nun werde innerhalb der Verwaltung noch schnell geklärt, wer diese herstellt: der Baubetriebshof oder der Träger einer Qualifizierungs-Maßnahme in der Stadt, wie beispielsweise die Erwerbslosenselbsthilfe (ESH) oder das Zentrum für Bildung und Beruf Saar (ZBB) Burbach.
Diese Entscheidung freut die vielen Ballfreunde in Brefeld sehr, wie die SZ beim Besuch vor Ort feststellte. Koray (10) sagt "sehr gut" dazu, und das tut auch Rasim (10). "Perfekt" lässt sich derweil Florian (11) entlocken. Ins gleiche Horn stößt Sefa (11), begeisterter Borussia Dortmund-Fan, sowie Samy (5), das kleinste Mädchen hier und ihre Schwester Monique (9). Alle anderen Kinder sind schon wieder auf dem Bolzplatz und nutzen das gute Wetter aus.
Derweil sind die Eltern froh, dass ihre Zöglinge hier eine prima Möglichkeit haben, sich vom Autoverkehr unbehelligt auszutoben.
Das sieht auch Edi Müller so, der seit 30 Jahren in Brefeld lebt. "Ich gewinne diesen Stadtteil immer lieber", schwärmt am Ende unseres Besuchs Albert Praum. Bis vor wenigen Jahren war er noch in der Landeshauptstadt zu Hause.