Für die Besucher gab es ein Füllhorn an Informationen
Friedrichsthal. Zwei Tage lang stand das Friedrichsthaler Hallenbad und das umgebende Freigelände ganz im Zeichen der Gesundheit
Friedrichsthal. Zwei Tage lang stand das Friedrichsthaler Hallenbad und das umgebende Freigelände ganz im Zeichen der Gesundheit. "Nach drei Gesundheitsmessen im Bildstocker Rechtsschutzsaal wollten wir mit den Gesundheitstagen jetzt eine ganz neue Veranstaltungsform auf den Weg bringen", erklärte Annette Kuhn von der Arbeitsgemeinschaft Stadtmarketing, "natürlich erhofft man sich immer mehr Besucher, aber wir sind mit der Premiere zufrieden."Fast 20 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer der Arbeitsgemeinschaft hatten die zweitägige Veranstaltung organisiert und durchgeführt. Aussteller aus den Bereichen Gesundheit, Schönheit und Wellness informierten über ihre Angebote und Leistungen. Und sie gingen dabei kritisch mit dem Gesundheitsverhalten um. "Die derzeitige Herangehensweise ist doch: Ich bin krank, dann gehe ich zum Arzt und der soll mich gesund machen", beschreibt Heilpraktikerin Susanne Schmitt den Status quo, "besser wäre es, präventiv zu arbeiten. Also etwas tun, damit ich gesund bleibe."
Schmitt demonstrierte an ihrem Stand die Ohrreflexzonen-Massage. "Im Ohr wird angezeigt, wo beispielsweise Blockaden oder Verspannungen im Körper vorliegen", erklärte die Heilpraktikerin, "und das bereits bevor beim Patienten spürbare Beschwerden vorliegen."
Vor dem Bad demonstrierte eine Gruppe des Jugendrotkreuz Sofortmaßnahmen am Unfallort. Das DRK Friedrichsthal stellte seinen neuesten Rettungswagen aus. Daneben zeigte die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Seemannsknoten, im Bad präsentierte man einen Schnupperkurs im Rettungsschwimmen. In der Schwimmbad-Caféteria gab es Vorträge zu verschiedenen Gesundheitsthemen. Besonders das Referat von Notarin Christina Oechsler über Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten stieß auf großes Interesse.
Am Stand des Kneipp-Vereins gab es nicht nur Informationen über die fünf Säulen der Kneippschen Lehre und die Aktionen und Gruppen des Vereins, es gab vor allem leckere Giersch-Limonade. "Giersch, oder auch Geißfuß genannt, wächst praktisch in jedem Garten", sagte Rita Götzinger, die regelmäßig Kräuterwanderungen veranstaltet, "er enthält unter anderem Kalzium, Magnesium und ätherische Öle. Giersch wirkt entgiftend und Blut reinigend." Rita Götzinger versucht das Wissen der Kräuterfrauen zu bewahren und weiterzugeben: "Giersch ist ein Doldengewächs. Also Vorsicht. Die können auch giftig sein."
Während beim mobilen Sehtest der Kopf im Vordergrund stand, konnte man am Stand des Sanitätshauses Meiser&Weigel erfahren, wie wichtig die Basis ist. "Unsere Füße sind eigentlich nicht dafür gemacht, ständig auf Beton zu laufen", sagte Michael Meiser, "daher ist eine gute Einlage kein Luxus. Jeder Mensch hat eine individuelle Fußform, die es zu unterstützen gilt. Gerade Sportler nutzen dies immer öfter, aber es ist auch für den Normalbürger wichtig." Um Mobilität ging es am Stand des Energieversorgers energis. Neben einem Elektroauto und verschiedenen Elektro-Fahrrädern und Rollern konnte man dort auch ein sogenanntes Segway ausprobieren. Das ist ein zweirädriges Gefährt, das für neue Mobilität gerade im städtischen Bereich sorgen soll. In einigen Großstädten wird es von der Polizei genutzt.
Weniger Andrang, aber nicht weniger wichtige Informationen gab es am Stand der Anonymen Alkoholiker. "Es erfordert von Betroffenen natürlich Mut an den Stand zu kommen und sich zu informieren'', sagte eine Mitarbeiterin, "unser Grundprinzip heißt: Du musst es selber schaffen, aber du schaffst es nicht allein. Darum halten wir immer eine offene Hand hin.''
An beiden Gesundheitstagen konnten die Gäste auch Schwimmbad und Sauna kostenlos nutzen, sich massieren oder auch sommerlich schminken lassen. So war ein Besuch für die zahlreichen Gesundheitsinteressierten gleich in mehrfacher Hinsicht ein Gewinn.