Berlin Neuer Intendant: Pollesch zurück zur Volksbühne

Berlin · Der Berliner Volksbühne wären womöglich einige Probleme erspart geblieben, wenn die Entscheidung gleich so gefallen wäre: Regisseur René Pollesch (56) wird neuer Intendant des Theaters am Rosa-Luxemburg-Platz.

 Regisseur und Autor René Pollesch wird 2021 neuer Intendant der Berliner Volksbühne.  Foto: Britta Pedersen/dpa

Regisseur und Autor René Pollesch wird 2021 neuer Intendant der Berliner Volksbühne. Foto: Britta Pedersen/dpa

Foto: dpa/Britta Pedersen

In zwei Jahren soll er das Haus übernehmen. Damit zieht einer ein, der das Theater lange kennt. Denn Pollesch war viele Jahre unter Frank Castorf an der Volksbühne. Einem eigenwilligen Haus, mit starken Charakteren.

Für ein Vierteljahrhundert war die Volksbühne das Haus von Castorf. Das bedeutete oft lange Abende mit Textschlachten, Videoleinwänden, Kunstblut. Nach 25 Jahren sollte der Museumsmacher Chris Dercon als Intendant Erneuerung bringen. Aus der Kulturszene aber schlug dem Belgier viel Skepsis entgegen. Ein paar Tage wurde das Haus besetzt. Am Ende gab er seinen Posten nach nicht mal einem Jahr auf. Die Volksbühne kämpfte mit den Finanzen, einem fehlenden Ensemble, Lücken im Spielplan. Der als Geschäftsführer engagierte Klaus Dörr sprang als Intendant ein. Er verlässt das Haus, wenn Pollesch kommt. Kehrt die Volksbühne nun zu Castorfschen Wurzeln zurück? Pollesch hat als Autor und Regisseur an vielen Bühnen gearbeitet, experimentierfreudig eigene Stücke inszeniert. Er will mit Martin Wuttke, Kathi Angerer und Sophie Rois bekannte Schauspieler an die Volksbühne zurückholen. Im Haus heißt es, man müsse mal sehen, ob er ein guter Intendant sei. Ein guter Regisseur sei er jedenfalls.

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