Regionalverband treibt Klimaschutz voran

Saarbrücken · Für sich und seine Liegenschaften, aber auch für die einzelnen Kommunen entwickelt der Regionalverband ein Klimaschutzkonzept. Als Ergebnis soll es einen Katalog für konkrete Maßnahmen geben.

Ohne Klimaanlage ging es nicht am gestrigen Donnerstag im Festsaal des Saarbrücker Schlosses, wo die Regionalversammlung Neuigkeiten zum Klimaschutzkonzept des Regionalverbandes erfuhr. Draußen fast 30, drinnen angenehme 22 Grad - da ließ sich konzentriert arbeiten und zuhören. Und am Ende der etwa 30-minütigen Präsentation nahmen alle politischen Lager die vorgesehenen Konzeptschritte wohlwollend zur Kenntnis.

Ein wichtiges Ziel des Klimaschutzkonzeptes ist es, im Regionalverband und seinen Kommunen die Potenziale für erneuerbare Energien und für Energieeinsparungen zu ermitteln. Derzeit werden Daten aus Gemeinden, aber auch aus Gewerbe und Industrie gesammelt. "Aus diesen Daten werden wir dann den Energieverbrauch und die CO{-2}-Emissionen im Regionalverband darstellen können und ein Szenario zur Senkung dieser Werte bis 2050 modellieren", schilderte Professor Frank Baur vom Saarbrücker "Izes-Institut für ZukunftsEnergieSysteme". Nach einer EU-weiten Ausschreibung (30 Seiten dick!) hatte der Regionalverband den Auftrag für das Klimaschutzkonzept an ein Konsortium unter Führung des Izes vergeben. Weiter beteiligt sind die Arge Solar, das Umweltzentrum der Handwerkskammer und ATP Axel Thös Planung. Die Gesamtkosten belaufen sich nach Angaben von Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD) auf 340 000 Euro. 80 Prozent davon werden vom Bundesumweltminister und vom Land getragen. Etwa 15 Firmen und Institutionen hatten sich an der Ausschreibung beteiligt.

Ein Jahr Laufzeit

Am Ende der Projektlaufzeit von einem Jahr (gerechnet seit März 2013) soll als Ergebnis ein Katalog für konkrete Maßnahmen zur Verbesserung des Klimaschutzes stehen. Peter Gillo erwartet mehrere positive Auswirkungen: "Wir werden Schwachstellen zum Beispiel beim Energieverbrauch öffentlicher Gebäude erkennen, wir werden konkrete Vorschläge für Klimaschutzmaßnahmen erhalten und bei der Umsetzung dieser Maßnahmen werden automatisch Investitionen in unserer Region getätigt."

Als häufig durchgeführte Maßnahmen für den Klimaschutz nannte Prof. Baur beispielsweise den Ausbau erneuerbarer Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung (sie erzeugen gleichzeitig Strom und Wärme), die verstärkte Nutzung von zuvor ungenutzter Wärme aus der Industrie, aber auch ganz andere Ideen: "So kann der CO{-2}-Ausstoß auch deutlich gemindert werden, indem man Car-Sharing-Systeme ausbaut oder in die Fahrrad-Infrastruktur investiert."

Wie der Regionalverbandsdirektor hervorhob, solle sowohl die Entwicklung des Konzepts als auch die spätere Umsetzung in enger Zusammenarbeit mit den regionalen Akteuren, den Städten und Gemeinden im Regionalverband sowie den Bürgern geschehen. Dazu werden in den kommenden Monaten zahlreiche Workshops mit den unterschiedlichen Akteuren stattfinden, darunter auch Vertreter aus Gewerbe und Industrie, Tourismus und Verkehr.

Als wichtig gilt die Aufgeschlossenheit mit Bereitschaft zur Beteiligung in den einzelnen Kommunen. Manfred Schneider, Mitarbeiter an dem Konzept, zeigte sich damit sehr zufrieden: Bereits bei der Erfassung der Daten seien die Städte und Gemeinden "sehr kooperativ".

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