Rathaus-Turm als Taubenheim?

Völklingen. Das Problem ist bekannt: Ein Schwarm von über 100 Tauben lebt sozusagen wild im Völklinger Innenstadt-Dreieck und kotet hier gleichzeitig die Umgebung zu. Tierschützer glauben, eine Lösung für Menschen und Tiere gefunden zu haben. Ein zentraler Taubenschlag soll her, in dem die Vögel versorgt, aber auch gleichzeitig kontrolliert werden

 Andreas Goldschmidt mit zwei Jungtauben im Nest in seiner häuslichen Voliere. Foto: Jenal

Andreas Goldschmidt mit zwei Jungtauben im Nest in seiner häuslichen Voliere. Foto: Jenal

Völklingen. Das Problem ist bekannt: Ein Schwarm von über 100 Tauben lebt sozusagen wild im Völklinger Innenstadt-Dreieck und kotet hier gleichzeitig die Umgebung zu. Tierschützer glauben, eine Lösung für Menschen und Tiere gefunden zu haben. Ein zentraler Taubenschlag soll her, in dem die Vögel versorgt, aber auch gleichzeitig kontrolliert werden. Damit sie sich nicht mehr ungehemmt vermehren, sollen ihnen Gipseier zum Brüten untergeschoben werden.Zur Umsetzung dieser Idee haben Tierschützer um Jutta und Andreas Goldschmidt Ende Mai die Arbeitsgemeinschaft (AG) Stadttaubenhilfe gegründet. Auch Politiker wie Bürgermeister Wolfgang Bintz (CDU) und SPD-Oberbürgermeisterkandidat Norbert Degen versprachen damals Unterstützung. Doch bei der Suche nach einem Standort hagelte es bisher bereits rund ein Dutzend Absagen.Nun konzentrieren sich die Hoffnungen der AG auf das Alte Rathaus und speziell seinen Turm. Das hat schon Befürchtungen hervorgerufen, dass zum Beispiel auch Brautpaare, die dort heiraten, unversehens ein zusätzlicher Segen von oben trifft. Doch diese Angst sei grundlos, versichert AG-Sprecher Andreas Goldschmidt. Denn das Alte Rathaus sei rundherum "hervorragend vergrämt". Simse und Dachrinnen seien mit einer Niederstromeinrichtung versehen, die Vögeln, die sich dort niederlassen wollten, umgehend einen kurzen Stromschlag versetze. Damit bleibe den Tauben nur der Weg in "ihr" Turmzimmer, in dem sie gefüttert und versorgt würden. Ansonsten seien nur kurze Ausflüge zu erwarten, denn, so Goldschmidt: "Die Tiere sind eigentlich ihr ganzes Leben lang am Brüten." Wobei sie es erfahrungsgemäß nicht bemerkten, wenn man ihnen hier Attrappen aus Gips unterschiebt.Die Familie Goldschmidt hat derzeit rund 30 Stadttauben in ihrer Privat-Voliere am Sonnenhügel aufgenommen. Diese Vögel sollen ins Alte Rathaus umquartiert werden und sozusagen die Lock-Tauben für den großen Schwarm in der Innenstadt spielen. Damit er einzieht und dann andere Gebäude verschont. Eine Antwort der Stadtverwaltung auf den Vorschlag steht noch aus. er

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