Cartoons über Menschen mit Behinderung? Geht das? Und darf man das? Für Phil Hubbe ist dies kein Problem. Er nennt seine aktuelle Ausstellung in der Sparkasse Saarbrücken "Mit Behinderungen ist zu rechnen" und seine Arbeiten "Un-Korrekte Cartoons". Phil Hubbe ist leidenschaftlicher Karikaturist und Profi. Seit 1992 zeichnet er hauptberuflich für verschiedene Zeitungen. Um seine "Un-Korrekten" Karikaturen zu verstehen, sollte man wissen, dass bei ihm 1988 die Krankheit Multiple Sklerose diagnostiziert wurde. Seither macht er seine Krankheit, aber auch andere körperliche Behinderungen zum Thema seiner Werke. Wie bei Cartoons häufiger zu finden, ähneln sich auch Phil Hubbes Protagonisten. Die Szenerie ist knapp, die Zeichnung aber fein- und kleinteilig, meist zart koloriert. Im Mittelpunkt der Cartoons stehen Menschen mit Behinderungen. Und Phil Hubbe zeigt, dass man diese Menschen auch lustig, witzig, manchmal auch ironisch zeigen kann.

Nie aber wirken seine Zeichnungen verletzend. Wenn er einen Dia-Abend vom letzten Vereinsausflug der Parkinson-Erkrankten zeichnet, und einer meint, "Mist, alles verwackelt", dann schwingt eine liebevolle Ironie mit. Oder die Ehefrau, die ihren Mann fragt: "Schatz, soll ich nicht lieber rudern?" Sie erhält als Antwort: "Danke, das geht schon", obwohl ihr einarmiger Mann die ganze Zeit im Kreis rudert.

Bissiger wird Phil Hubbe in der Zeichnung von dem Protz, der sein großes Auto auf dem Behindertenparkplatz abstellt, während die Mutter zu ihrem Kind im Rollstuhl sagt: "Der Ärmste, bestimmt eine geistige Behinderung". Da wundert es nicht, dass die Cartoons von Phil Hubbe bereits mehrfach ausgezeichnet wurden.

"Mit Behinderungen ist zu rechnen. Un-Korrekte Cartoons von Phil Hubbe", Ausstellung mit Unterstützung von der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft, Landesverband Saarland e.V., vom 2. Juli bis 2. August im Beratungscenter Neumarkt der Sparkasse Saarbrücken, Neumarkt 17, 66117 Saarbrücken. Geöffnet Montag bis Freitag von 8.15 Uhr bis 16 Uhr.