"Pflaster drauf und weiter"

Lebach. Die Sonne über dem Lebacher Stadion knallt vom Himmel. Die Tartanbahn ist von der Hitze schon ganz weich, die Beine von Christiane Augustin sind es zum Glück nicht. Bei sommerlichen 30 Grad läuft die Lehrerin der Nikolas-Groß-Realschule am Samstag beim 2. Lebacher-Lions-Lauf Runde um Runde. Bereits drei Stunden nach dem Start um 8 Uhr zwickt die erste Blase

 Los geht's: der Start zum Zwölf-Stunden Lauf. Foto: rup

Los geht's: der Start zum Zwölf-Stunden Lauf. Foto: rup

Lebach. Die Sonne über dem Lebacher Stadion knallt vom Himmel. Die Tartanbahn ist von der Hitze schon ganz weich, die Beine von Christiane Augustin sind es zum Glück nicht. Bei sommerlichen 30 Grad läuft die Lehrerin der Nikolas-Groß-Realschule am Samstag beim 2. Lebacher-Lions-Lauf Runde um Runde. Bereits drei Stunden nach dem Start um 8 Uhr zwickt die erste Blase. "Pflaster drauf und weiter. Ich laufe ja mit meinen Schülern und muss Vorbild sein", grinst die Hobby-Läuferin. Nach neun von zwölf Stunden Laufzeit hat es der Führende Ralf Weis bereits auf 90 Kilometer gebracht. Strapazen wie diese ist der Langstrecken-Spezialist der SG Neukirchen-Hülchrath gewohnt. "Für mich ist das ein Test vor dem Sparta-Lauf", sagt Weis. 245 Kilometer wird der Ultra-Läufer dann zwischen Sparta und Athen zurücklegen. Sechs Marathons am Stück - unglaublich. Bei Marian-Jan Olejnik läuft es weniger gut. Die Hitze setzt dem Mann von der LG Esslingen wie den anderen 406 Teilnehmern des Lebacher Benefiz-Laufs zu. "Ich bin Sternzeichen Fisch, feuchtes Wetter ist mir lieber", scherzt der Vorjahressieger. Olejnik schaffte am Ende "nur" 118,4 Kilometer. Seinen Premieren-Rekord (136 Kilometer) knackt der spätere Sieger Ralf Weis (126 Kilometer) aber auch nicht. Beste Frau war Melanie Straß, die nach 117 Kilometern im Vorjahr diesmal 104 Kilometer abspult. "Viel zu heiß", stöhnt die Athletin von den Fri-Bi-Funrunners Bildstock. Nicht nur die Profis kamen ins Schwitzen. Auch viele Hobby-Läufer und sogar körperlich behinderte Menschen laufen in Lebach für den guten Zweck. So schafft Anton von Bentum von einer Diabetiker-Selbsthilfegruppe 55 Runden. Stefan Hinkel von "Reha GmbH Lebach" legt mit dem Rollstuhl 40 Kilometer zurück. Einer der jüngsten Teilnehmer am Start war Stefan Altmeyer. "Ich war zwischendurch sogar kurz weg und habe Fußball gespielt", schmunzelt der Elfjährige. Sein Ergebnis: 37,6 Kilometer. Christiane Augustin hält übrigens bis zum Ende durch und ist von ihren 47 Kilometern selbst am meisten überrascht. Nie zuvor hatte die Pädagogin eine solche Strecke in Laufschuhen zurückgelegt, nicht mal annähernd. Und heute "überlief" sie die Marathon-Distanz sogar locker. "Sport ist gar nicht mein Fach", lachte die Deutschlehrerin, "dafür war's doch ganz gut." 187 Frauen und 219 Männer nahmen am Lauf teil und spendeten mit der Startgebühr etwas für den guten Zweck. "Der Erlös kommt bedürftigen Menschen in der Region zu Gute", verriet der Vorsitzende des Lions-Clubs, Rudolf Werny. Die Vereinswertung gewann der TV Lebach. 47 Läufer schafften 878 Kilometer. Die beste Schule war die Nikolaus-Groß-Schule Lebach. 72 Schüler und Lehrkräfte kamen auf 486 Kilometer.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort