Orientierungspunkte für die "Floßfahrt"

Neunkirchen. Bei der Befragung konnten 28,6 Prozent der Haushalte der Neunkircher GSG-Siedlung Winterfloß im Stadtteil Wellesweiler erreicht werden. Ziel der Befragung war es - neben der Erhebung allgemeiner Daten (Alter, Geschlecht der Bewohner, Größe der Wohnung) - herauszufinden, welche Bedürfnisse beziehungsweise welche Ideen und Verbesserungsvorschläge die Bewohner haben

 Wie kann man das Wohnumfeld im Winterfloß verbessern? Anregungen wurden jetzt bei den Bewohnern gesammelt. Foto: om

Wie kann man das Wohnumfeld im Winterfloß verbessern? Anregungen wurden jetzt bei den Bewohnern gesammelt. Foto: om

Neunkirchen. Bei der Befragung konnten 28,6 Prozent der Haushalte der Neunkircher GSG-Siedlung Winterfloß im Stadtteil Wellesweiler erreicht werden. Ziel der Befragung war es - neben der Erhebung allgemeiner Daten (Alter, Geschlecht der Bewohner, Größe der Wohnung) - herauszufinden, welche Bedürfnisse beziehungsweise welche Ideen und Verbesserungsvorschläge die Bewohner haben.Die Bevölkerungsstruktur unterscheidet sich im Winterfloß von der anderer Stadtteile zuerst durch den besonders hohen Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund (53 Prozent), vor allem aus osteuropäischen Ländern. Es zeigt sich ein Trend hin zu Single- oder Zwei-Personen-Haushalten. Die Befragten wohnen, so das Ergebnis der Befragung, zum größten Teil gerne in der Winterfloßsiedlung. Sie schätzen vor allem die ruhige Lage in Waldnähe und die Verkehrsanbindung, finden die Mieten im Vergleich zu anderen Wohngebieten bezahlbar und loben die Modernisierungsmaßnahmen der GSG.

Zu den Kritikpunkten zählt der Zustand des oft vermüllten und durch Hundekot verunreinigten Spielplatzes. Negativ bewertet wurden auch die Parkmöglichkeiten, das Fehlen von Sitzbänken, zu kleine Müllcontainer und dementsprechend zuviel Müll in den Anlagen und Fluren sowie das Fehlen weiterer Einkaufsmöglichkeiten neben dem russischen Lebensmittelgeschäft. Über intolerante Nachbarn wurde ebenso geklagt wie über die Nichteinhaltung der Hausordnung, einem Problem, dem man nach Meinung der Befragten mit dem Einsetzen eines Hauswartes begegnen könnte.

Viele fänden es gut, wenn für die Bewohner Orte der Begegnung geschaffen werden könnten, auch zur privaten Nutzung, wie zum Beispiel ein Grillplatz oder Sport- und Spielstätten für Jugendliche.

Die Arbeit des Caritasverbandes, der seit 2009 das Gemeinwesenprojekt "Floßfahrt" zur Verbesserung des Miteinanders von einheimischen und zugewanderten Menschen im Winterfloß unterhält, wird ausdrücklich positiv bewertet. Geschätzt werden die Gruppenangebote für Senioren, Jugendliche und Kinder, die Sprachkurse und die zahlreichen Aktionen für Familien aus unterschiedlichen Nationen, wie Ausflüge, Wanderungen und Feste, aber auch Angebote wie Sozial- und Migrationsberatung. Einige Bewohner können sich zudem auch eine Ausweitung bestehender Angebote vorstellen, wie die Einrichtung eines Besuchs- und Einkaufsdienstes für ältere Menschen und wären bereit, selbst mit anzupacken. Dies gilt auch für die Organisation von Festen, bei interkulturellen Veranstaltungen, oder bei der Verbesserung des Wohnumfeldes.

Wie kann es nach der offiziellen Beendigung des Caritas-Projektes "Floßfahrt" im September 2012 weitergehen? Caritas-Fachdienstleiter Thomas Hans möchte sich mit seinem Team und den Bewohnern für die Weiterführung des Projektes einsetzen. Unterstützung dafür wurde sowohl von kommunalpolitischer Seite als auch von der GSG mit Geschäftsführerin Elke Wagner signalisiert. red

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