Für ein besseres Miteinander

Neunkirchen. "Ein Floß ist kein Traumschiff, eine Floßfahrt keine Karibikreise" ,sagte Caritasverband-Fachdienstleiter Sozialer Dienst, Thomas Hans, am Freitag bei der Eröffnung des Gemeinwesenprojektes "Floßfahrt" in den neuen Räumlichkeiten im Wohngebiet Winterfloß in Wellesweiler in der Rosenstraße 15

Neunkirchen. "Ein Floß ist kein Traumschiff, eine Floßfahrt keine Karibikreise" ,sagte Caritasverband-Fachdienstleiter Sozialer Dienst, Thomas Hans, am Freitag bei der Eröffnung des Gemeinwesenprojektes "Floßfahrt" in den neuen Räumlichkeiten im Wohngebiet Winterfloß in Wellesweiler in der Rosenstraße 15. Eine Floßfahrt könne Kraft kosten und könne ein Abenteuer sein, sagte Hans weiter. Bei "Floßfahrt" handelt es sich um ein Projekt des Caritasverbandes. "Es handelt sich um ein Projekt zum besseren, aktiven Miteinander von einheimischen und zugewanderten Menschen", wie es in einer Informationsbroschüre des Caritasverbandes heißt. Zielgruppe sind alle Bewohner der Winterfloßsiedlung in Wellesweiler, die den höchsten Ausländeranteil im Stadtgebiet Neunkirchen ausweist. Ziele des Projektes sind die Stärkung bürgerschaftlichen Engagements, die Integration von Zuwanderern in das Gemeinwesen sowie die Förderung des Zusammenlebens von einheimischen und zugewanderten Menschen. "Wir bieten im Rahmen des Projektes Hilfestellung für Bewohner an, wir machen Sozialberatung, Migrationsberatung, sozialpädagogische Beratung, bieten Mietersprechstunden bei Bedarf an, haben kulturelle Angebote und bieten Gruppenarbeit an", informierte Hans. Dass Gruppenarbeit bei Floßfahrt gelebt wird, zeigten die vielen Bewohner, die zur Eröffnung kamen und zur Feierstunde polnische und russische Lieder und ein deutsches Gedicht vortrugen. "Wir müssen das soziale Netzwerk stärken", sagte der Vorstandsvorsitzende des Caritasverbandes, Rolf Dillschneider. Dass solche Projekte ihr als Landesintegrationsbeauftragte sehr am Herzen lägen, bekräftigte die Staatssekretärin des saarländischen Sozialministeriums, Gaby Schäfer. Vor allem betonte sie: "Ein Floß kann man nicht alleine bauen." Zusammenleben funktioniere nur gemeinsam. Dass Neunkirchen sich als soziale Stadt betrachte, sagte Oberbürgermeister Jürgen Fried und ergänzte: "Wir leben das." Dieses Projekt sei genau das, was die Stadt brauche. Das funktionierende Neunkircher Netzwerk für Integration lobte Georg Blatt vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, das das Projekt finanziell ermöglicht. Im Rahmen dieses funktionierenden Neunkircher Netzwerkes will der Caritasverband mit Floßfahrt einen Dialog der Kulturen in Gang bringen. "Das ist eine reizvolle Aufgabe", sagte Hans und fuhr fort: "Es gilt durch Gemeinschaftsarbeit Gemeinschaft zu erzeugen." Er betonte, dass die Räumlichkeiten so etwas wie eine zweite Heimat für die Bewohner der Winterfloßsiedlung werden sollen. Hierbei solle auch die Gruppenarbeit ausgebaut werden. Auch sei ein Stadtteilfest geplant und es sei denkbar, das Grundstück hinter dem Haus in einen Grillplatz zu verwandeln. "Ohne die Bereitschaft der Bewohner ist das Projekt nicht lebendig", so Hans weiter. "Ein Floß kann man nicht alleine bauen."Staatssekretärin Gaby Schäfer

HintergrundDas Wohngebiet Winterfloß weist nach Informationen des Caritasverbandes mit zirka 50 Prozent der Gesamtbevölkerung den höchsten Aussiedleranteil im Stadtgebiet Neunkirchen aus. Die Förderung des Zusammenlebens von Einheimischen und Zugewanderten durch Teilhabe, Teilnahme und aktive Mitgestaltung soll durch das Gemeinwesenprojekt Floßfahrt vorangetrieben werden. Ermöglicht wurde das Projekt, das auf drei Jahre angelegt ist, durch Finanzmittel des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge und durch die Ko-Finanzierung der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft (GSG). Das Projekt fügt sich somit in die Migrationsarbeit ein und bedeutet zudem etwas Neues für den Caritasverband. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort