50 Jahre Gewässerschutz an Saar und Mosel

Luxemburg. Über 100 Personen hatten sich gestern in Mondorf-les-bains eingefunden, um sich mit Ausstellungen, Ansprachen, Podiumsdiskussionen an die Vergangenheit zu erinnern und an das, was aus historischen Momenten heraus entstanden ist

Luxemburg. Über 100 Personen hatten sich gestern in Mondorf-les-bains eingefunden, um sich mit Ausstellungen, Ansprachen, Podiumsdiskussionen an die Vergangenheit zu erinnern und an das, was aus historischen Momenten heraus entstanden ist.Erinnernswert war der Moment, an dem sich Frankreich und Deutschland 1961 dazu entschlossen, die Gewässer der Saar und der Mosel besonders zu schützen. Aus dem Schutzgedanken von damals ist ein umfassender Gewässerschutz geworden, der heute mit Wallonien die Großregion umfasst. Es gibt zu diesem Jubiläum Erinnerungen zum Beispiel an eine Moselfahrt mit General de Gaulle und Konrad Adenauer die Mosel hinunter bis nach Koblenz.

Was gestern als 50-jährige erfolgreiche Kooperation gefeiert wurde, hatte ursprünglich wirtschaftliche und politische Gründe. Nach dem Zweiten Weltkrieg wollte vor allem Frankreich die Mosel mit größeren Schiffen befahren. Der Ausbau der Mosel wurde im Moselvertrag von 1956 zwischen Deutschland, Frankreich und Luxemburg vereinbart. Im Jahre 1964 wurde die Mosel mit 14 Staustufen freigegeben. Frankreich verlängerte die Schiffbarkeit bis Neuve Maison. Heutzutage sind 394 Kilometer der Mosel schiffbar. Sie ist der wichtigste Wasserweg für Kohle und Eisenerz für die lothringische Stahlindustrie, aber auch für den Metzer Getreidehafen und das südlothringische Salz.

Die Saar ist seit 1866 ab Saargemünd über den Saarkanal mit dem Rhein-Marne-Kanal verbunden. Ab 1974 wurde der Unterlauf der Saar von der Mündung aus für die Schifffahrt ausgebaut. Der Abschluss des Streckenausbau erfolgte 2001. Dieser Ausbau erfolgte vor allem für die Stahlindustrie.

Zwischen Ausbau beider Flüsse erfolgte im Jahre 1961 die Gründung der Internationalen Kommission zum Schutz der Saar und der Mosel (IKSMS). Der Gewässerschutz war mit der Zeit aber nur eine der Aufgaben. Vor allem das teilweise enge Moseltal führte zu Überschwemmungen. Hier hat die Kommission durch ihren grenzüberschreitenden Charakter ganz erheblich zum Hochwasserschutz beigetragen. Dazu griff man zum Mittel von Hochwasserpartnerschaften auf beiden Seiten der Mosel.

Die am 2. Dezember 1961 gegründete Kommission hat ebenfalls zur Verbesserung der Wasserqualität beigetragen. In Zukunft wird sie sich mit der Wasserverschmutzung durch Pflanzenschutzmittel auseinandersetzen. Ein weiteres Problem könnte auf die Kommission zukommen: Klimaforscher sagen für das Saar-Mosel-Becken erhebliche Regenfälle voraus, wenn die Erde sich erwärmt. Das dürfte mehr Wasser in die Flüsse bringen und damit das Thema Hochwasser wieder aktualisieren. wyr

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