Noch e Jòhr gewaard

Noch e Jòhr gewaard, noch e Kind geschbaard" (Noch ein Jahr gewartet, noch ein Kind gespart): Die Redewendung stammt aus der guten alten Zeit und mag als Trost gegolten haben, wenn ein Brautpaar mit der Hochzeit noch ein Jahr warten musste. In jener Zeit war es Sitte, dass der Hochzeit eine Verlobungszeit von einem Jahr, meist aber mehreren Jahren vorausging

Noch e Jòhr gewaard, noch e Kind geschbaard" (Noch ein Jahr gewartet, noch ein Kind gespart): Die Redewendung stammt aus der guten alten Zeit und mag als Trost gegolten haben, wenn ein Brautpaar mit der Hochzeit noch ein Jahr warten musste. In jener Zeit war es Sitte, dass der Hochzeit eine Verlobungszeit von einem Jahr, meist aber mehreren Jahren vorausging. Während dieser Zeit nähte die junge Braut ihre Aussteuer, der Bräutigam schuf sich ein Einkommen, das ihm erlaubte, eine Familie zu ernähren. Da es damals noch keine sicheren Verhütungsmittel gab, musste die Braut sich ihre Jungfräulichkeit vor der Hochzeit bewahren; hingegen galt es als wünschenswert, dass sich der Bräutigam die Hörner schon abgestoßen hatte.

Mundart-Expertin Edith Braun aus Saarbrücken erläutert für die SZ typisch saarländische Redewendungen.

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