Es begann mit einem Schulungsabend in der Bahnhofsschänke

Landsweiler. Die Gründung des Obst- und Gartenbauvereins Landsweiler war vor 60 Jahren mit enormen Schwierigkeiten verbunden. Das war aber bei allen Vereinsgründungen nach dem Zweiten Weltkrieg so. In einer Chronik, die Alfred Biesel zum 40-jährigen Jubiläum der Gartenbauer zusammenstellte, schilderte er ausführlich die Gründung des Vereins

Landsweiler. Die Gründung des Obst- und Gartenbauvereins Landsweiler war vor 60 Jahren mit enormen Schwierigkeiten verbunden. Das war aber bei allen Vereinsgründungen nach dem Zweiten Weltkrieg so. In einer Chronik, die Alfred Biesel zum 40-jährigen Jubiläum der Gartenbauer zusammenstellte, schilderte er ausführlich die Gründung des Vereins. 1949 regten Mitglieder des Kettelervereins Landsweiler die Gründung eines Kleingartenvereins an. Doch wegen der politischen Lage verzögerte sich die Gründung bis 1950. Am 2. April versammelten sich 28 Interessenten im Gasthaus Rosport (Schäßjes Klaus), Einberufer Franz König wurde zum Vorsitzenden gewählt. Die erste Veranstaltung, so ist in der Chronik weiter zu lesen, war ein Schulungsabend in der "Bahnhofsschänke". Obstbauminspektor Gier verglich anhand der örtlichen Obstbaumpflanzungen Hochstamm und Buschstamm. Diesen Schulungsabenden sollten viele folgen. Landsweiler Bürger erhielten in Lauf der Jahre viele wertvolle Hinweise zur Anlage und Pflege von Obstgärten, was bis heute noch der Fall ist. Innerhalb weniger Monate wuchs die Mitgliederzahl auf 72 an. Sein erstes Erntedankfest feierte der Verein 1952. Fünf Jahre später plante der Verein, eine Süßmosterei zu eröffnen. Leider scheiterte das Vorhaben wegen mangelnder Zuschüsse und zu geringem Eigenkapital.

Tagesfahrten zu Garten- und Tulpenschauen gehörten in den Folgejahren ebenso zum Programm wie Schnittkurse, Pflanzenbörse oder Diavorträge. 1958 dankte Franz König ab, sein Nachfolger wurde Albert Penth. Unter seiner Führung wurde erstmals ein Hausgartenwettbewerb durchgeführt, der Verein kaufte einen Einachsenschlepper. Auf dem Plan stand weiterhin, die Errichtung einer Dampfbrennerei. Dies scheiterte an Einwänden des Hauptzollamtes Saarlouis, Penth musste die Brennerei auf seinen Namen anmelden.

Die Generalversammlung 1970 brachte einen erneuten Einschnitt in die Vereinsarbeit. Klaus Schaan wurde zum Vorsitzenden gewählt. In den 70er Jahren kristallisierten sich mehr und mehr die Arbeitsschwerpunkte und Angebote des Vereins heraus, wie sie heute noch bestehen: Vereinsausflüge, Kaffeenachmittage, Schnittkurse, Verleih von Geräten, Ausstellungen. Seit 1996 führt Franz Boullay den Verein. Boullay setzte das Werk des Vorgängervorstandes fort. Dieser hatte von der Stadt Lebach für einen symbolischen Preis das ehemalige Feuerwehrgerätehaus am Hangenberg gekauft. Zur Auflage wurde dem Verein gemacht, es im Originalzustand wieder aufzubauen. Der Verein schaffte sich mehrere Geräte für den Gartenbau an, die gemietet werden können, ebenso ein Gerüst. Mit diesen "Mieteinnahmen", so Vorsitzender Boullay, kann der Verein seine Unkosten übers Jahr bestreiten. "In den vergangenen Jahren haben auch viele Jüngere den Weg zu uns gefunden. Wir haben keine Nachwuchssorgen", meint der 53-Jährige.

Dem Obst- und Gartenbauverein Landsweiler gehören derzeit 150 Mitglieder an, 15 davon sind aus Eidenborn. Der jährliche Beitrag beträgt 7,50 Euro. Bei der Jubiläumsfeier am Sonntag, 13. September, werden treue Mitglieder geehrt.

Auf einen Blick

Das Programm: 60 Jahre Obst- und Gartenbauverein Landsweiler, Sonntag, 13. September, am und im Pfarrsaal in Landsweiler. Um 10.30 Uhr ist Eröffnung, anschließend Mitgliederehrung, Mittagessen, Kaffee und Kuchen, ab 15 Uhr Musik und Tanz mit Alex. Im Pfarrsaal ist ganztägig eine Ausstellung unter dem Motto: "Quer durch Landsweiler Gärten" zu sehen. kü

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