Viele ältere Arbeitnehmer im Kreis NeunkirchenArbeitslosigkeit im Kreis gestiegen

Kreis Neunkirchen. Ist der Landkreis Neunkirchen mit Blick auf den Arbeitsmarkt ein Verlierer? Das wollten wir von der Agentur für Arbeit Saarland wissen. Hintergrund: Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln hat unsere Region bundesweit den stärksten Anstieg der Arbeitslosigkeit seit 2008, dem Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise (siehe "Hintergrund"). Tobias Fuchs hat Ergebnisse dieser Studie jüngst auf Spiegel-Online gelesen und via Facebook der SZ gepostet.Ob eine Region zu den Absteigern oder Aufsteigern zählt, dürfe nicht allein nach der Arbeitslosenquote beurteilt werden, stellt Monika Serwe, Pressesprecherin der Arbeitsagentur Saar, auf Anfrage fest. So sei auf der anderen Seite eben auch von Juni 2008 bis Juni 2013 die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Kreis Neunkirchen um rund 2100, also plus sechs Prozent, gestiegen, saarlandweit plus 3,8 Prozent, bundesweit plus 6,9 Prozent. Serwe: "Mit einem Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung um 3,8 Prozent allein von Juni 2012 zu Juni 2013 steht der Kreis Neunkirchen an der Spitze der sechs saarländischen Landkreise."

Kreis Neunkirchen. Ist der Landkreis Neunkirchen mit Blick auf den Arbeitsmarkt ein Verlierer? Das wollten wir von der Agentur für Arbeit Saarland wissen. Hintergrund: Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln hat unsere Region bundesweit den stärksten Anstieg der Arbeitslosigkeit seit 2008, dem Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise (siehe "Hintergrund"). Tobias Fuchs hat Ergebnisse dieser Studie jüngst auf Spiegel-Online gelesen und via Facebook der SZ gepostet.Ob eine Region zu den Absteigern oder Aufsteigern zählt, dürfe nicht allein nach der Arbeitslosenquote beurteilt werden, stellt Monika Serwe, Pressesprecherin der Arbeitsagentur Saar, auf Anfrage fest. So sei auf der anderen Seite eben auch von Juni 2008 bis Juni 2013 die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Kreis Neunkirchen um rund 2100, also plus sechs Prozent, gestiegen, saarlandweit plus 3,8 Prozent, bundesweit plus 6,9 Prozent. Serwe: "Mit einem Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung um 3,8 Prozent allein von Juni 2012 zu Juni 2013 steht der Kreis Neunkirchen an der Spitze der sechs saarländischen Landkreise."

Im Landkreis Neunkirchen ist die Arbeitslosenquote von 2008 bis 2013 um einen Prozentpunkt gestiegen (siehe Grafik).

Die Arbeitsagentur schlüsselt weiter auf: Der Anstieg erfolgte im Krisenjahr 2008/2009 von 7,0 auf 7,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote sank danach wieder auf 7,0 in 2011, stieg 2012 auf 7,3 Prozent und im Jahresdurchschnitt 2013 auf 8,0. Serwe: "Gründe liegen unter anderem in der insgesamt starken Exportabhängigkeit der saarländischen Wirtschaft. Und viele Automobilzulieferer sind im Kreis Neunkirchen angesiedelt."

Für den Landkreis Neunkirchen haben die Arbeitsmarktexperten noch zwei "Botschaften". Erstens: "Die Altersstruktur der Beschäftigten ist extrem ungünstig." Der Anteil der Arbeitnehmer über 50 sei innerhalb eines Jahres um 8,1 Prozent gestiegen. Mittlerweile seien 32,1 Prozent der Beschäftigten über 50, saarlandweit 31,6, Bund 29,5: "Demographische Probleme werden deshalb hier früher auftreten. Arbeitgeber sind gut beraten, sich hierauf rechtzeitig einzustellen." Zweitens: "Eine breitere Wirtschaftsstruktur soll für weniger branchenbezogener Konjunkturabhängigkeit sorgen." Gutes Beispiel sei die Ansiedlung der ASW (Akademie der Saarwirtschaft) in Neunkirchen. Kreis Neunkirchen. Im Februar ist die Arbeitslosigkeit im Kreis Neunkirchen geringfügig gestiegen. Die Arbeitslosenquote betrug 8,4 Prozent (Vorjahr: 8,2 Prozent). Der leichte Anstieg ist saisonbedingt und liegt unter dem für diesen Monat üblichen Rahmen. Nach einer Erwerbstätigkeit haben sich deutlich weniger Menschen arbeitslos gemeldet als im Januar. Im Kreis Neunkirchen waren 5798 Personen arbeitslos gemeldet, 47 mehr als im Januar und 84 mehr als vor einem Jahr. Damit lag die Arbeitslosigkeit noch um 1,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Von der Arbeitsagentur werden im Kreis 1866 Frauen und Männer betreut, 22 mehr als im Januar und rund 110 weniger als vor einem Jahr (- 5,7 Prozent). Beim Jobcenter sind 3932 Personen arbeitslos gemeldet, 25 mehr als vor einem Monat und 200 mehr als im Februar 2013.

Im Februar haben sich im Kreis Neunkirchen 400 Personen nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet, rund 210 weniger als im Januar. Dagegen konnten 310 Frauen und Männer in den vergangenen vier Wochen die Arbeitslosigkeit wieder beenden.

Die Unterbeschäftigung - hier werden neben den registrierten Arbeitslosen auch die Personen einbezogen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt werden - belief sich im Februar auf rund 7500 Personen, das waren 1,5 Prozent mehr als im Januar und 1,1 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Im Februar waren 3151 Männer arbeitslos gemeldet, 1,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der arbeitslosen Frauen betrug rund 2650 und lag um 4,8 Prozent höher als im Vorjahr.

Leicht erhöht hat sich die Arbeitslosigkeit bei der Personengruppe der unter 25-Jährigen. Hier waren 647 Personen arbeitslos gemeldet, elf mehr als im Januar und 5,7 Prozent weniger als im Februar 2013. In der Altersgruppe der 50- bis unter 65-Jährigen waren wie im Januar rund 1890 Personen arbeitslos, 3,7 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Im Februar haben die regionalen Unternehmen 230 neue Stellenangebote an die Arbeitsagentur gemeldet, 25,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Insgesamt waren Ende des Monats noch 510 Stellen zur Besetzung gemeldet. bea

Hintergrund

Die Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln bietet Daten zu Veränderungen der Arbeitslosenquote von 2008 bis 2013 in den Regionen Deutschlands. Als Landkreis mit dem stärksten Anstieg der Arbeitslosenquote weist die Studie den Landkreis Neunkirchen aus (www.spiegel-online/wirtschaft.de). cle

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