Trauriges Jahresende  Der Hahn ist tot, le coq et mort,  the cock is dead . . .

Er hieß Heiko, seine beiden farblich  passenden Partnerinnen Anne und Gret, und er war weithin der schönste Hahn der Rasse Bielefelder Kennhuhn. Am Freitagmorgen ist Heiko samt seiner Frauen einem tückischen  Mord zum Opfer gefallen. Als die Autorin dieser Zeilen den Hühnerstall entriegelte, quoll ihr  ein Berg  blutiger  Federn entgegen. Darunter am Boden liegend  die drei feinen  Bielefelder und fünf Damen unbekannter Abstammung. Leichenstarr, aber weitgehend unversehrt, wenn man von den durchgebissenen Hälsen einmal absieht. Als Mörder kommt wohl ein Steinmarder in Frage. Bekanntlich können diese durchaus possierlichen Räuber sich an Fallrohren hochhangeln und sich durch enge Ritzen zwängen. Was wohl solch einem Kerl jetzt gelungen ist.

Trauriges Jahresende:  Der Hahn ist tot, le coq et mort,  the cock is dead . . .
Foto: SZ/Robby Lorenz

Seit der grausigen Stunde, die es brauchte, die  kleinen Kadaver  zu vergraben und den Stall von Blut und Federn  zu säubern, hat sich im Kopf der ehemaligen Hühnerbesitzerin der Kanon „Der Hahn ist tot“  festgesetzt. In Deutsch, Französisch und Englisch rattert das grausige Lied durch die Gehirnwindungen. Dass es auf Latein „Galleus meus mortus est“  heißt,  bedurfte des angestrengten Grabens im verschüttet geglaubten Schulwissen. Tschüß 2017, dieser Abschluss  war echt überflüssig. 2018 kann nur besser werden!

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