„Ansiedlung als Chance begreifen“

Neunkirchen · In der Ansiedlung von Globus in Neunkirchen sieht Oberbürgermeister Jürgen Fried keine Nachteile für den Innenstadthandel. Die Stadt teile die Befürchtungen des Saarpark-Centers und von Kaufhof nicht. Auch die CDU spricht sich weiter für den neuen Globus-Markt in Neunkirchen aus.

"Der typische Globuskäufer besucht Globusmärkte in der Regel im Ein- oder Zwei-Wochenrhythmus. Eine solche Gelegenheit wird dann dazu genutzt, zuvor die Neunkircher Innenstadt aufzusuchen und Erledigungen zu machen, um dann, gewissermaßen auf dem Nachhauseweg, frische Lebensmittel einzukaufen." Das ist die Ansicht von Neunkirchens Oberbürgermeister Jürgen Fried . Er reagiert in einer Pressemitteilung auf die Befürchtungen des ECE-Konzerns und von Kaufhof, die den Globus-Markt ablehnen, weil sie Nachteile für den Handel in der Innenstadt befürchten (wie berichtet).

In der Innenstadt befinde sich eher der spezialisierte Fachhandel mit einem Markt- und Qualitätsanspruch, während Globus gerade auch im Nonfood-Bereich das typische Supermarktsortiment vertreibe, so Fried weiter. Die Stadt Neunkirchen werde im Bebauungsplan konkrete Vorgaben machen, was die Verkaufsmöglichkeiten von Globus im Bereich Nonfood angehe und insbesondere Verkaufsgrößen vorgeben. Zuvor werde in einem Raumordnungsverfahren, das von der Landesplanung durchgeführt wird, festgestellt, welche Auswirkungen auf den Handel in und außerhalb Neunkirchen bestehen. Es würden eventuell Einschränkungen gemacht.

Fried: "Auch gegen das Saarpark-Center bestanden damals viele Einwände. Heute sind wir froh, diesen Publikumsmagneten in der Innenstadt zu haben." Ferner profitierten auch viele Fachgeschäfte außerhalb des Centers mit guten Konzepten, ihrem spezialisierten Angebot und Serviceleistungen von dieser Sogkraft, obwohl ECE selbst in Saarbrücken und Kaiserslautern in den vergangenen Jahren große Shoppingmalls eröffnet habe.

"Man sollte eher versuchen, in einer Ansiedlung von Globus den Zugewinn an Leistung und Komfort für die Bevölkerung sowie neue Arbeitsplätze im größten Mittelzentrum des Saarlandes zu sehen", argumentiert der Oberbürgermeister. Hier könnten Entwicklungspotenziale ausgeschöpft werden, um den Standort nachhaltig zu sichern. Insofern solle man eine mögliche Ansiedlung auch als Chance begreifen. "Klar ist, dass die Stadt Neunkirchen keine Schwächung des eigenen Innenstadthandels möchte", ergänzt der OB.

Die Ansiedlung eines Globus-Marktes wäre ein Gewinn für Neunkirchen , schreiben CDU-Stadtratsfraktion und CDU-Stadtverband Neunkirchen in einer Mitteilung. Die CDU befürworte die Ansiedlung eines Globus-Marktes, mahne aber zu Augenmaß und Umsicht bei der Genehmigung. Der Vorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion, Karl Albert, erinnert daran, dass die CDU bei einer ersten Befassung des Stadtrates bereits entsprechend abgestimmt habe und zu diesem Abstimmungsverhalten stehe. Der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Henrik Eitel ergänzt: "Die CDU Neunkirchen tritt dafür ein, im Genehmigungsverfahren die berechtigten Belange der bereits in Neunkirchen ansässigen Unternehmen angemessen zu berücksichtigen." Das Verfahren solle so transparent wie möglich sein. Gegebenenfalls müssten für die Ansiedlung entsprechende Auflagen erteilt werden."

Zur Absicht, den Markt in einem Randbereich des Lik-Nord-Gebietes zu bauen, sagt Albert: "Es ist selbstverständlich, dass die Anliegen des Naturschutzes angemessen Berücksichtigung finden müssen." Bei der Standortdiskussion dürfe die Suche nach einem alternativen Standort keinesfalls vernachlässigt werden.

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