Kommentar Eine Bühne ist noch lange keine Bühne

Leicht haben sie es nicht, die Bliesterrassen. Sicher, sie werten die Innenstadt um einiges auf, aber viel los ist dort selten. Das liegt auch daran, dass sie etwas ab vom Schuss sind. In der Mittagspause die Stulle an der Blies genießen ist sicherlich schön, es macht nur kaum jemand.

Ein Kommentar zu den Bliesterrassen in Neunkirchen
Foto: SZ/Robby Lorenz

Es müssen also Anreize geschaffen werden. Mit dem Bistro am Nordufer ist ein Schritt getan, nur drängt sich die Frage auf, ob die Stadt das nicht hätte schöner gestalten können. Nun steht da ein schmuckloser weißer Container samt Kunststoff-Banner auf einem Areal, das immerhin sechs Millionen Euro gekostet hat. Da mag der Kaffee Latte zum Crêpe noch so lecker schmecken, sexy ist das Ding nicht, ins Gesamtbild passt es ebenso wenig. Es wirkt deplatziert.

Was hingegen schön ist: die kleine Bühne am Südufer. Schade nur, dass darauf bislang erst ein Mal etwas stattgefunden hat: die Feuershow am Stadtfest. Dazu muss man wissen, dass die als Bühne gebaute Bühne offenbar keine Bühne im Sinn einer Bühne ist. „Die sogenannte Bühne an der Blies dient hauptsächlich dem unmittelbaren Zugang zum Wasser. So ist zum Beispiel vorstellbar, dass Menschen dort die Füße ins Wasser hängen.“ So beschreibt die Stadt Neunkirchen die Funktion der „sogenannten Bühne“. Schön und gut, aber wer von der „sogenannten Bühne“ aus die Beine ins Wasser hängen möchte, sollte über Unterschenkel verfügen, die etwa einen Meter lang sind, sonst wird das nicht hinhauen. Ausnahme: bei Hochwasser nach drei Tagen Dauerregen. Die „sogenannte Bühne“ könne für kleinere Aktionen ohne technischen Aufwand genutzt werden, heißt es weiter. Als Beispiel fügt man bei der Stadt dann auch die Feuershow bei den Bliestagen an. Bleibt also festzuhalten, dass das Programm, das man auf der „sogenannten Bühne“ anbieten kann, eingeschränkt ist.

Obwohl das Südufer bereits Anfang Juli eröffnet wurde, hat die Stadt Neunkirchen den ersten Sommer der Bliesterrassen mehr oder weniger verstreichen lassen. Wenigstens wurden noch ein paar Konzerte des Neunkircher City-Sommers dorthin verlegt.

Bleibt zu hoffen, dass sich im kommenden Jahr etwas bewegt, auf den Terrassen und vielleicht auch auf der Bühne. Es darf ruhig mehr sein als eine spektakuläre Feuershow an den Bliestagen.

(pra)
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