Im Rathaus geht's gespenstisch zu

Illingen · „Der Geist im Rathaus“ heißt die Komödie, die der Theaterverein Illingen aufführt. Regisseurin Margret Detemple und ihre Truppe, inklusive „Geist“ Gerd Müller, haben jedenfalls schon bei der Probe viel Spaß.

 Im Rathaus herrscht Aufregung: Dank des Geistes Nikolaus (Gerd Hoffmann, l.) hat Theobald (Jens Lenhoff, sitzend) Visionen. Foto: A.Meyer

Im Rathaus herrscht Aufregung: Dank des Geistes Nikolaus (Gerd Hoffmann, l.) hat Theobald (Jens Lenhoff, sitzend) Visionen. Foto: A.Meyer

Foto: A.Meyer

. Illingen und Merchweiler sollen zusammengelegt werden. Noch nichts davon gehört? Bisher weiß ja auch nur der Illinger Verwaltungsangestellte Theobald (Jens Lenhoff) davon. Und übrigens soll sich die Eingemeindung auch nur auf der Bühne vollziehen, im Theaterstück "Der Geist im Rathaus" (Hans Schimmel), das der Theaterverein Illingen einstudiert. Für Theobald spricht zunächst nichts dagegen, für das Gespenst Nikolaus (Gerd Hoffmann) allerdings schon. Denn gelingt der geheime Plan der Bürgermeisterin (Brigitte De Pizzol), wird das Illinger Rathaus dem Erdboden gleich gemacht: "Mei trautes Heim un dei Stuhl sinn in Gefahr", beschwört der Geist Theobald. Und weil das nicht recht Wirkung zeigt, macht er dem Beamten klar, dass dieser zwar unkündbar ist, aber in eine Gemeinde in Rheinland-Pfalz versetzt werden kann. "E Umzuch in die Palz? Mir misse e Plan mache, wie ma das nommo grad biehe kinne!"

Zwei Stühle und zwei Tische mit ein paar Akten, mehr braucht der Theaterverein nicht bei dieser Probe in der Grundschule Lehn. Denn das ganze Stück spielt am selben Schauplatz: der "Bormaschdräi". Für Nicht-Saarländisch-Muttersprachler: in der Bürgermeisterei, im Rathaus. Dort hält man Theobald für nicht ganz richtig im Kopf, denn er spricht scheinbar in den leeren Raum und hat diese Einbildungen von der Eingemeindung. Theobald ist der einzige, der den Geist sehen kann, denn er sitzt auf seinem Stuhl. Nikolaus war bei der Arbeit einem Herzinfarkt erlegen und vornüber auf die Tischplatte gesunken. Tragischerweise fanden seine Beamten-Kollegen an dieser Arbeitshaltung nichts weiter ungewöhnlich, so dass erst nach Tagen auffiel, dass etwas nicht stimmt.

Den Geist bitte ignorieren!



An die geübten Schauspieler des Vereins stellt das Stück neue Anforderungen: "Sie dürfen gar nicht auf den Geist reagieren", erklärt Regisseurin Margret Detemple. Das ist vor allem dann schwer, wenn er ihnen direkt vor der Nase herumtanzt und Faxen macht. Die Stammzuschauer werden dabei den ihnen bestens bekannten Gerd Müller in ganz neuer Optik erleben. "Ich lasse mir die ganze Zeit schon die Haare wachsen", erklärt er. "Die werden toupiert. Und ich bekomme einen grünen Teint."

Hier und da hakt es noch im Text oder ein Darsteller überspringt ein paar Sätze. Aber insgesamt läuft alles schon prima, insbesondere wenn man bedenkt, dass der Verein wegen Ausfällen relativ spät noch Umbesetzungen hatte vornehmen müssen. Aus diesem Grund muss auch Detemple eine Rolle übernehmen, zusätzlich zur Regie, die zum ersten Mal in ihren Händen liegt. "Doppelt nervös" sei sie deshalb, sagt sie. "Aber es ist auch interessant und macht sehr viel Spaß."

Aufführungen: Samstag, 19. März, 20 Uhr, und Sonntag, 20. März, 19 Uhr. Karten gibt es ab Freitag, 4. März, bei Augenoptik Kessler (Hauptstraße 38).

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