Die Schwimmstartgemeinschaft Saar Max Ritter (SSG Saar) präsentierte sich am vorvergangenen Wochenende bei den deutschen Mannschaftsmeisterschaften in bestechender Form und sicherte sich nach nun fast 40 Jahren wieder eine Medaille in der 1. Bundesliga. Die Frauenmannschaft erkämpfte Platz zwei und beendete als deutscher Vizemeister diese lange Wartezeit auf eine Medaille. Die Herren wurden Vierter. Mit Daniel Kober, Nico Perner, Ines Biehler, Annika Bruhn und Christoph Fildebrandt gehören gleich fünf Saarländer dem Schwimmclub Illingen an.

Der Deutsche Mannschaftswettbewerb (DMS) ist die Kult-Meisterschaft der deutschen Vereinsteams. Die Mannschaft ist in der Individualsportart Schwimmen ein Faktor, der einmal im Jahr mit großem Ritual zelebriert wird. Spitzenathleten starten gemeinsam mit ihren jüngeren Vereinskollegen und treten über ungewohnte Strecken an. Frühere Topathleten, die ihre Laufbahn beendet haben, gehen noch mal an den Start. Stimmung und Atmosphäre sind in allen Ligen außergewöhnlich - die Teams arbeiten mit Tröten, Trommeln, Sirenen und Schlachtrufen.

Im neuen Sportbad Thurmfeld in Essen wurde bei den Frauen Gastgeber SG Essen zum achten Mal in Folge Meister. Die SSG Saar hatte sich bereits im zweiten Abschnitt auf einen Podestplatz geschoben und wurde vor dem SV Nikar Heidelberg Zweiter. Die Saarländerinnen erzielten mehrfach neue persönliche Bestleistungen und stellten regionale Rekorde ein. Ganz stark präsentierte sich Annika Bruhn vom SC Illingen über 100 und 200 Meter Freistil. Auch die zweite potenzielle Olympia-Kandidatin Marlene Hüther glänzte. Punkte mit Spitzenzeiten sammelten auch Sarah Bosslet, Antonia Massone, Vanessa Dehaut und Celine Rieder. Eine besondere Freude bereiteten die Leistungen von Rosalie Käthner: Als waschechte Saarländerin hielt sie es nach mehreren Jahren in der Fremde nicht länger aus und kehrte als bedeutende Unterstützung zurück in die Heimat. Freiwasserschwimmerin Ellen Olsson zeigte ebenso beherzten Einsatz wie die ehemaligen Leistungsschwimmerinnen Julika Niegisch, Lisa Müller und die gebürtige Illingerin Ines Biehler, die auch Jahre nach ihrem Karriere-Ende noch erstaunliche Zeiten schwammen.

Bei den Männern blieb es während des gesamten Wochenendes sehr spannend. Sieger wurde schließlich der SV Würzburg 05 nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit der SG Essen. Der Dritte SV Nikar Heidelberg hatte nur knappe 28 Punkte Vorsprung vor der SSG Saar. Es war am Ende die beste Platzierung einer saarländischen Mannschaft seit dem Aufstieg 2006 in die erste Liga.

Für Punkte sorgten insbesondere der bärenstarke Christoph Fildebrandt (SC Illingen ), der sich mental auf ganz hohem Niveau präsentierte - Richtung Rio 2016 setzte er damit ein Ausrufezeichen, heißt es in einer Mitteilung. Ebenfalls in Top-Form war Nico Perner, der auf den Bruststrecken beeindruckte und neben Jonathan Berneburg im Hinblick auf die angestrebte Jugend-EM eine starke Vorstellung ablieferte. Auch Freiwasser-Spezialist Andreas Waschburger schwamm stark. Daniel Kober hatte ein sehr kräftezehrendes Programm - wie immer kämpfte er um jede Sekunde und trug mit sehr guten Leistungen neben Till Pallmann, Mathieu Mattelar, Lucien Haßdenteufel, Julius Klein, Patrick Lattwein und Jean-Marc Emser zum Erfolg bei.