Neujahrsempfang Peter Altmaier als Ehrengast in Wadrilltal

Wadrilltal · Beim Neujahrsempfang sprach der Minister über strukturelle und wirtschaftliche Herausforderungen für das Autoland Saarland.

 Altmaier im Gespräch mit der 108-jährigen Maria Latz

Altmaier im Gespräch mit der 108-jährigen Maria Latz

Foto: eb

Andreas Klauck, Ortsvorsteher von Wadrilltal, hat die 1990 begonnene Tradition des Neujahrsempfangs im Hochwaldort fortgesetzt. Hierzu kamen viele Bürger des Waderner Stadtteils, aus seinen örtlichen Vereinen, der Stadt- und Ortspolitik, aus Schule und Kindergarten sowie Wirtschaft und Betrieben. Ein besonderer Willkommensgruß galt dem Ehrenortsvorsteher und Initiator des Empfangs Josef Koch, dem Ehrenortsvorsteher von Gehweiler, das nunmehr zu Wadrilltal gehört, Reinhold Gimmler sowie der 108-jährigen Maria Latz, der ältesten Bürgerin nicht nur des Hochwaldortes, sondern auch des gesamten Landkreises Merzig-Wadern.

Ehrengast des Empfangs war Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, der versicherte, dass er auf Anraten seines Arztes doch lieber Wadrilltal einen Besuch abstatten sollte, statt in Hamburg vorstellig zu werden. Nach einem herzlichen „Guten Morgen“ gratulierte der Junggeselle Maria Latz nachträglich zum hohen Geburtstag, der am 27. Dezember war, gestand aber auch freimütig ein, dass er mit der Jubilarin vor einiger Zeit schon mal ein Date im Haco-Center in Wadern hatte. „Strengt euch an“, appellierte Altmaier in seinem Grußwort an die Jugend, denn die Frau, die noch regelmäßig am Dorfleben teilnimmt, sei sicherlich ein Vorbild, auch im Hinblick auf die Generationen, die nach dem Krieg für den Wohlstand in Deutschland gesorgt hätten.

Für die heutige Generation sei das Autoland Saarland im Hinblick auf seinen strukturellen und wirtschaftlichen Wandel eine Herausforderung, ebenso müsse Deutschland als guter Industriestandort verteidigt werden. „Klimaschutz ist zwar schön und gut, aber im ländlichen Raum nur schwierig zu realisieren und kann daher nur mit Augenmaß angegangen werden“, sagte der Minister im Hinblick auf den Personennahverkehr. Er zeigte sich auch beeindruckt von der Bürgerinitiative, die für eine Nordsaarlandklinik kämpft. „Im Mittelzentrum Wadern dürfen die Lichter diesbezüglich nicht ausgehen“, sprach Altmaier einen Wunsch aus. Dies habe er auf seine Fahne geschrieben.

„Jetzt sind wir Wadrilltal“, erinnerte Ortsvorsteher Klauck in seinem Rückblick an den Bürgerentscheid, der im Buch der Geschichtswerkstatt mit dem Titel „Jetzt kommt zusammen, was zusammen gehört“ abgehandelt wurde. Er zählte auf, was darüber hinaus in Wadrilltal geleistet wurde: Im Neubaugebiet „In der Puhl“ ist ein erstes neues Haus bezogen, die Alm ist technisch aufgewertet worden. Eine neue Brücke über die Wadrill verbindet wieder zwei Ortsteile, die Wiesenstraße wurde asphaltiert, die Feuerwehr hat ein weiteres Gerätefahrzeug erhalten, die Renovierung der Schulturnhalle ist in Angriff genommen worden.

 Beim Neujahrsempfang (von links): Ortsvorsteher Andreas Klauck (Wadrilltal), Ehrenortsvorsteher Reinhold Gimmler (vormals Gehweiler), Minister Peter Altmaier und Ehrenortsvorsteher Josef Koch (vormals Wadrill)

Beim Neujahrsempfang (von links): Ortsvorsteher Andreas Klauck (Wadrilltal), Ehrenortsvorsteher Reinhold Gimmler (vormals Gehweiler), Minister Peter Altmaier und Ehrenortsvorsteher Josef Koch (vormals Wadrill)

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Des Weiteren kam Klauck nicht umhin, ein Loblied auf die Vereine und andere Gruppen anzustimmen, die mit ehrenamtlicher Arbeit äußerst viel in den drei Orten bewegt haben. Anerkennung zollte er dem Adventskranzteam für die alljährliche Aufstellung des beleuchteten Adventskranzes vor der Kirche, den Berg- und Skifreunden für die Errichtung der neuen Kletterhalle, dem Obst- und Gartenbauverein für die Schaffung des Dorfgartens mit Gartenhaus auf dem ehemaligen Tennisplatzgelände sowie den Mitgliedern von Jugendclub und Fußballclub, die mit viel Arbeit und Geldmitteln ihre Vereinsheime auf Vordermann bringen. Auch dankte er dem Bürgerverein Reidelbach, der aus einem Schandfleck ein Freizeitgelände mit Holzhütte „Zur Weinburg“ geschaffen hat. Die Heimat- und Naturfreunde verpassten mit neuem und motivierten Vorstand ihrer Harteichhütte eine Erweiterung der Terrasse, die Vereinsgemeinschaft verfügt nunmehr als Pächter über das alte Feuerwehrhaus, treibt eine notwendige Renovierung voran.

„Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass Vereinsmitglieder in unseren Orten ihren Urlaub in Vereinsheimen mit Arbeit verbringen oder mehr Stunden auf einer Baustelle sind wie zu Hause“, hob Klauck hervor. Dazu verdiene, sagte Klauck weiter, die alltägliche ehrenamtliche Jugendarbeit, die in den Vereinen oder in sozialen Bereichen geleistet wird, eine ganz hohe Anerkennung. „Ohne unsere vielfältige Vereinsarbeit wären wir ein armes Dorf“, betonte Klauck, der für das neue Jahr die Fertigstellung der Sanierung der Schulturnhalle ankündigte, zudem die Renovierung der Kirchstraße und als wichtigste Maßnahme die Herrichtung und Pflasterung des Dorfplatzes zumindest zwischen Toilettenhaus und Eingang Wadrilltalhalle. Mit Neu-Mitbürger Majd Albalkhi, der mit Ehefrau und zwei Kindern in Wadrill wohnt, steht jetzt auch ein neuer Ortsmitarbeiter zur Verfügung.

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