Winzer aus Leidenschaft wird 60

Perl · Helmut Herber wird am Freitag, 26. Dezember, 60. Der Perler Winzer und Saar-Winzerverbands-Präsident arbeitet seit fast 30 Jahren im Wingert. Neben Auxerrois, Chardonnay, Dornfelder und Elbing baut er auch Burgundersorten an.

 Winzerpräsident Helmut Herber aus Perl wird 60 Jahre alt. Foto: Rup

Winzerpräsident Helmut Herber aus Perl wird 60 Jahre alt. Foto: Rup

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Auxerrois, Spätburgunder oder Riesling-Eiswein: Die edlen Tropfen aus dem Keller von Helmut Herber werden regelmäßig mit Medaillen überhäuft. Als seine Favoriten nennt der saarländische Winzerpräsident bei den Weißweinen den Auxerrois. "Bei den Rotweinen gilt meine Vorliebe dem Spätburgunder", verrät der Perler. Der Winzer aus Leidenschaft wird am Freitag, 26. Dezember, 60 Jahre alt. Verwandte und Freunde erwartet er an seinem Ehrentag, um mit ihnen anzustoßen. Die große Fete will er nach seinen Worten im Januar steigen lassen. Denn nach Heiligabend, den Weihnachtsfeiertagen samt Geburtstag folgt für die Winzer an der Obermosel ein weiterer hoher Feiertag - die Weinsegnung. Dieses Brauchtum, das für den 28. Dezember, auf dem Kalender steht, geht auf eine Legende zurück, wonach der Apostel Johannes vergifteten Wein trank, den Anschlag jedoch dank der Segnung des Rebensaftes überstand. "Das sind keine Feiertage mehr, sondern eine Feierwoche", schmunzelt er. Bescheiden fallen seine Wünsche zu seinem Jubiläum aus. Vor allem Gesundheit nennt er, "aber auch gute Witterungsbedingungen für den Weinanbau, also keinen Hagel oder Spätfrost". Zwei Tage nach dem Heiligen Abend Geburtstag zu haben, sei für ihn als Kind ein Handycap gewesen - wegen der Geschenke. "Später sieht man das anders, denn ich habe immer an einem Feiertag Geburtstag."

Seit fast 30 Jahren arbeitet er im Wingert. Auxerrois zählt ebenso zu seinen Sorten wie Chardonnay , Dornfelder, Elbling und verschiedene Burgundersorten. Vor zwei Jahren hat er seinen ersten Sauvignon-blanc-Weinberg angelegt. Von einem Weinjahr sagt er: "Man weiß nie, was alles geschehen kann, deshalb bleibt es spannend, bis die Trauben im Keller sind." Mit Stolz erfüllt ihn das Prädikat, das sich die Winzer an der saarländischen Obermosel erarbeitet haben: kleines, aber feines Weinanbaugebiet. "Das ist ein Prozess über Jahrzehnte, früher wurde so gearbeitet, wie dies seit Generationen üblich war. Die heutigen Winzer haben alle eine solide Ausbildung, und bei der Technik hat sich vieles verändert, alles Faktoren, die die Weinqualität positiv beeinflussen. Ebenso haben wir schwerpunktmäßig auf den Anbau von Burgundersorten gesetzt, die hier besonders gut gedeihen", begründet er diese Auszeichnung. Als charakteristisch für die Region nennt er die fruchtig frischen Weine für den Alltag, aber auch die gehaltvollen ausdrucksstarken Weine für besondere Anlässe.

Über zwei Jahrzehnte steht er an der Spitze des saarländischen Winzerverbandes. "Es war das Interesse und die Freude, Weinbaupolitik mitgestalten zu können", sagt Herber, seit über 23 Jahren Präsident. Als schönstes Erlebnis nennt er das 50-jährige Bestehen des Winzerverbandes, ein Jubiläum, das die Verantwortlichen im April 2011 auf Schloss Berg in Nennig gefeiert haben. Sein Wunsch für den Verband: "Dass wir uns nicht auflösen müssen - wegen der wenigen Mitglieder." Gedanken, sich zur Ruhe zu setzen, treiben Helmut Herber hin und wieder um. "Sowohl beim Verband als auch im Betrieb müssen in den nächsten Jahren Jüngere ran", sagt er. Einen Nachfolger für sein Weingut hat er sich bereits ausgeguckt: Sohn Matthias. Sein Wunsch für die Zukunft: Weiter gute Weine erzeugen.

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