In Losheim gedachte man den NS-Opfern Beim Rundgang wurden Gedenksteine geputzt, damit die Opfer nicht vergessen werden

Losheim · Gemeinsam mit 15 weiteren Menschen hat Henry Selzer vor Kurzem einen Gedenk-Rundgang durch Losheim gemacht. Anlass dafür war der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus am 8. Mai. Für die Teilnehmer führte der Gang von der Eisenbahnhalle über die Diedenhofener Straße, die Lessingstraße, die Alte Schule auf dem Feld und die Hochwaldstraße zur Bachstraße.

 Die Stolpersteine erinnern an ermordete jüdische Familien.

Die Stolpersteine erinnern an ermordete jüdische Familien.

Foto: Joachim Röder

Unterwegs wurden die Stolpersteine gereinigt, die für die in den Vernichtungslagern Treblinka und Theresienstadt ermordeten jüdischen Losheimer Familien Hanau und Herrmann vor zehn Jahren verlegt worden waren. Auch um sie noch einmal sichtbarer zu machen, sagt Selzer. Die Stationen folgten zum Teil der Route, die „die Juddendreescher“ am Morgen der Reichskristallnacht genommen hatten.

Der Bezug zum 8. Mai und wie er aus drei verschiedenen Perspektiven erlebt wurde, bildete jedoch den Schwerpunkt des Rundgangs. Es waren die Erinnerungen und Aussagen von Nikolaus Lauer aus Mitlosheim, der am 8. Mai nach zwölfjähriger Inhaftierung aus dem KZ Buchenwald befreit wurde, von Helene Kahn, einer Enkelin der Familie Hanau, die den 8. Mai in der Auvergne, zum Teil im Wald versteckt, erlebt hatte und die Erinnerungen des 19-jährigen Losheimer Soldaten Gottfried Selzer, der den 8. Mai als Beginn seiner Flucht vor der russischen Gefangenschaft und als den Beginn seines Weges „nach Hause“ erlebt hatte.

 Im Rahmen des Gedenk-Rundgangs wurden die Stolpersteine gereinigt.

Im Rahmen des Gedenk-Rundgangs wurden die Stolpersteine gereinigt.

Foto: Joachim Röder

Nach rund 90 Minuten endete der Rundgang mit den besten Wünschen für eine friedliche Zukunft und der Mahnung, die Erinnerung an den Wahnsinn dieser Jahre hochzuhalten.

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