Mehr als 4500 Saarpfalz-Kreis mit bundesweit höchstem Inzidenzwert - Was der Landrat dazu sagt

Saarbrücken/Homburg · Der Saarpfalz-Kreis hat am Sonntag den bundesweit höchsten Inzidenzwert aller Landkreise und Städte in Deutschland. Die Hintergründe und eine Erklärung des Landrats

Saarpfalz-Kreis: Höchster Inzidenzwert in ganz Deutschland
Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Am Sonntag meldet das Robert Koch-Institut für den Saarpfalz-Kreis eine Rekordinzidenz von 4520,1. Das ist nicht nur die höchste jemals im Saarland gemessene Inzidenz, sondern am Sonntag auch die höchste unter allen Landkreisen und Städten in Deutschland. Dahinter kommen der Landkreis Wittmund (Niedersachsen) mit einem Wert von 4088,2 und die Stadt Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) mit 2890,5.

Der Landrat des Saarpfalz-Kreises Theophil Gallo (SPD) geht davon aus, dass die Spitzenposition des Kreises in der Inzidenz-Liste des Robert-Koch-Instituts wesentlich das Ergebnis einer statistischen Verzerrung ist. Wegen Personalmangels hätten über mehrere Tage hinweg die Infektionsmeldungen nicht vollständig für die Berliner Behörde erfasst werden können. In der vergangenen Woche seien dann auf einen Schlag mehr als 4000 Nachmeldungen, die sich über einen Zeitraum von drei bis vier Wochen angesammelt hätten, an der Datenbank übermittelt worden. Der Wert in der RKI-Statistik für den Saarpfalz-Kreis spiegele deshalb ganz sicher nicht das reale Infektionsgeschehen wider. „Ich erwarte, dass die Werte in den nächsten Tagen wieder niedriger liegen.“ Am Samstag sei etwa 1000 Neuinfektionen nach Berlin gemeldet worden, bis zum Sonntagnachmittag seien es 162 gewesen.

Seit Wochenbeginn hat sich der Inzidenzwert im Saarpfalz-Kreis mehr als verdoppelt. Die Kreisverwaltung hatte bereits Mitte der Woche von einem „diffusen Infektionsgeschehen“ gesprochen. Cluster, also eine ungewöhnlich große Anhäufung von Infektionsfällen an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit, registriere man überwiegend in Familien und im häuslichen Umfeld. Neue Coronafälle seien in allen Altersgruppen vertreten. Hohe Fallzahlen gebe es in Kitas und Schulen.

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