Corona-Pandemie Saarland hält an System bei Impf-Anmeldung fest

Saarbrücken · Zum Auftakt der Corona-Impfungen gab es einige Pannen bei der Terminvergabe. Das Saar-Gesundheitsministerium versprach Verbesserungen – will aber grundsätzlich an der bisherigen Vorgehensweise festhalten.

 Ein Pieks gegen Covid-19. Dafür sollen sich Impfwillige im Saarland Mitte Januar wieder anmelden können.  Foto: Schuldt/dpa

Ein Pieks gegen Covid-19. Dafür sollen sich Impfwillige im Saarland Mitte Januar wieder anmelden können. Foto: Schuldt/dpa

Foto: dpa/Sina Schuldt

Das saarländische Gesundheitsministerium will am „Windhund-Prinzip“ bei der Vergabe von Impf-Terminen festhalten. Das teilten Ministerin Monika Bachmann und Staatssekretär Stephan Kolling (beide CDU) am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit. Das bedeutet, dass auch bei der nächsten Vergabe-Runde gilt: Wer sich zuerst anmeldet, bekommt auch zuerst einen Termin für die Corona-Impfung. An dieser Vorgehensweise war nach der ersten Anmelde-Runde Kritik laut geworden – nicht zuletzt auch wegen technischer Probleme, über die viele Impf-Willige und ihre Angehörigen klagten. Hier versprach das Ministerium Verbesserungen.

Wann es neue Termine geben wird, ist noch nicht ganz genau klar. Kolling kündigte an, dass es etwa ab Mitte Januar wieder möglich sein wird, telefonisch oder online eine Impfung zu vereinbaren – das Ministerium will recht kurzfristig über neue Anmelde-Möglichkeiten informieren. Bis Ende Januar seien die derzeit verfügbaren 12 000 Termine bereits vergeben.

Bundesweit werden seit Sonntag Menschen über 80, Pflegeheimbewohner, Pflegekräfte und bestimmtes medizinisches Personal mit dem einzigen bisher zugelassenen Mittel von Biontech und Pfizer geimpft. Das geschieht mithilfe von mobilen Impfteams in Pflegeheimen sowie in drei Impfzentren in Saarbrücken, Saarlouis und Neunkirchen. Auf diese Weise wurden bis Montagabend bereits 1077 Saarländer geimpft, darunter 677 Bewohner von Altenheimen sowie 400 Besucher in den drei Impfzentren, darunter 55 Mitarbeiter in Pflege- und Alteneinrichtungen.

Bachmann und Kolling räumten allerdings technische Probleme bei der Terminvergabe ein, über die sich auch viele SZ-Leser beschwert hatten. So seien zum Beispiel viele Online-Buchungsprozesse nicht komplett abgeschlossen worden. Die Server-Kapazitäten seien daraufhin erhöht worden. Betroffene, deren Termin aus technischen Gründen nicht bestätigt werden konnte, können sich telefonisch bei der Hotline unter der 0681 501 4422 oder per E-Mail an info-impfen@soziales.saarland.de wenden. Kolling versprach hier eine „individuelle Lösung“.

Zudem habe es wegen Überlastung Probleme mit der Impf-Hotlinge gegeben. Das Ministerium kündigte hier Verbesserungen an: „Wir haben gleich reagiert und die Mitarbeiterzahl an der Hotline erhöht. Über 50 Personen eines externen Anbieters arbeiten daran. Wir werden in den nächsten Tagen um weitere 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufstocken. Unser Ziel ist es, kurze Wartezeiten am Telefon zu garantieren.“

Auch räumte das Ministerium falsche Auskünfte über die Hotline an. Impf-Willige seien irrtümlich zu den Impfzentren geschickt worden, obwohl sie keine Terminbestätigung hatten.

Trotz dieser Pannen zog das Ministerium aber eine insgesamt positive Bilanz der ersten beiden Impftage: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind pausenlos im Einsatz und die erste Bilanz ist gut, wenn man bedenkt, dass vor 10 Monaten sich niemand vorstellen konnte, was uns in Sachen Covid-19 alles erwarten würde“, betonte Bachmann. „Vieles haben wir auf den Weg gebracht in diesen Wochen und Monaten und vor allem der Aufbau der Impfzentren und der Impflogistik hat uns gefordert. Wir können aber durchaus zufrieden sein“, ergänzte Kolling.

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