Bildungsministerium stellt sich Fragen der Abgeordneten Streit im Landtag um Tablets für Schüler im Saarland: „Bürokratischer Aufwand“

Saarbrücken · Der Landtag streitet über den Einsatz von Tablets an Schulen im Saarland. Jetzt stellte sich das SPD-geführte Bildungsministerium den Fragen der Abgeordneten. Kritik kommt nicht nur von der Opposition, sondern auch vom Koalitionspartner CDU.

 Ab nächstem Schuljahr sollen alle Schüler ab Klasse drei im Saarland ein Tablet haben.

Ab nächstem Schuljahr sollen alle Schüler ab Klasse drei im Saarland ein Tablet haben.

Foto: dpa/Mohssen Assanimoghaddam

Kurz vor den Herbstferien hat sich auf Antrag der Linksfraktion an diesem Donnerstag, 14. Oktober, der Bildungsausschuss des Landtages mit dem Einsatz von Tablets und der Umsetzung des Aufholprogramms an Schulen im Saarland befasst. Vertreter des SPD-geführten Bildungsministeriums beantworteten Fragen der Abgeordneten. Einiges blieb nach Ansicht der Links- und CDU-Fraktion aber weiter ungeklärt.

Wie Barbara Spaniol (Linke) nach der Sitzung sagte, hätten laut Ministerium 95 Prozent der Schulen im Land Maßnahmen im Rahmen des Aufholprogramms nach Corona zum Abbau von Lernrückständen angemeldet. Der „bürokratische Aufwand“, wonach die Schulen die Angebote über externe Bildungsträger selbst organisieren und dazu Förderskizzen erstellen müssten, bliebe aber, kritisiert Spaniol. Dem schließt sich Frank Wagner (CDU) an. Zwar gebe es für die Schulen ein Informationsportal. „Ich würde mir aber etwas mehr Koordination und Vorgaben vom Ministerium wünschen, damit es nicht vom Zufall abhängt.“ Jürgen Renner (SPD) hingegen sagte, dass sich die Bürokratie in Grenzen halte. „Klar müssen sich die Schulen Gedanken über die Bedarfe machen. Das ist etwas Aufwand, aber nicht dramatisch.“ Welche Angebote die Schulen benötigten, wüssten die Bildungseinrichtungen am besten. „Das kann das Ministerium nicht schablonenhaft quer über das Land legen.“

Dass die Pilotphase der Tablets an den Schulen später startete als geplant, hänge mit dem Einrichten der Geräte zusammen, heiß es laut Wagner von Ministeriumsseite. Wichtiger sei letztlich aber der pädagogische Einsatz der Geräte, betonte Wagner. Da sei noch vieles offen. Außerdem zweifelt er wie auch Linken-Abgeordnete Spaniol daran, dass der Zeitplan angehalten werden könne und dass tatsächlich die klassische Schulbuchausleihe ab dem kommenden Schuljahr wie vorgesehen ausgedient haben wird. Es könne zwar immer Probleme geben, immerhin sei man in der Pilotphase, sagte hierzu Renner. Das Ziel bleibe aber, dass bis zum Schuljahr 2022/23 alle Schülerinnen und Schüler ab Klasse drei mit digitalen Endgeräten ausgestattet werden.

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