Ortsrat Wöschweiler Weg zur Ruine und Grünschnitt-Ärger

Wörschweiler · Der Ortsrat Wöschweiler hatte in seiner Sitzung einige Themen auf dem Plan. In Sachen Kosten für die Grünschnitt-Entsorgung forderte Ortvorsteher Nesselberger, nach günstigeren Lösungen für die Bürger zu suchen.

 Der Weg hinauf zur Klosterruine ist zwar wieder befahrbar, nutzen dürfen ihn aber nur Rettungswagen und Versorgungsfahrzeuge, letztere nur dann, wenn Veranstaltungen anstehen.

Der Weg hinauf zur Klosterruine ist zwar wieder befahrbar, nutzen dürfen ihn aber nur Rettungswagen und Versorgungsfahrzeuge, letztere nur dann, wenn Veranstaltungen anstehen.

Foto: Thorsten Wolf/Thorsten Wolf/PMA

Die Ankündigung, dass die Bürger künftig für die Grünschnitt-Entsorgung Geld bezahlen müssen, erregt allenthalben die Gemüter. Auch der Ortsrat Wörschweiler hat in seiner Sitzung am Montagabend darüber gesprochen – und hier sorgte das Thema ebenfalls für großen Unmut, teilte Ortsvorsteher Reinhold Nesselberger im Gespräch mit unserer Zeitung nach dem Treffen mit.

Hintergrund ist eine Gesetzesänderung, die zur Folge hat, dass der Grünschnitt von Privathaushalten ab 2018 vom EVS behandelt wird. Die Stadt könne die Gebühren zugunsten der Bürger nicht übernehmen, da Homburg als Kommune mit Haushaltssanierung von der Kommunalaufsicht aufgefordert sei, alle Einnahmemöglichkeiten auszuschöpfen, wurde dazu von der Verwaltung mitgeteilt (wir berichteten mehrfach).

Nesselberger wies darauf hin, dass das Gesetz vom Saar-Landtag bereits 2014 beschlossen wurde. Er bemängelte, dass man seit 2014 von den Homburger Mitgliedern im Landtag, die offensichtlich damals mit dabei waren, nichts gehört habe. Jetzt, nachdem die Bürger sich beschweren, würden „Krokodilstränen“ vergossen, kritisierte  Nesselberger. Ebenso verwunderlich sei es, dass die Stadtverwaltung erst jetzt, kurz vor Inkrafttreten der Verordnung, aktiv werde. Nesselberger geht davon aus, dass Bürger künftig für die Grünschnitt-Entsorgung zwischen sechs und acht Euro pro Kubikmeter zahlen müssen. Er schlug vor, mit der Umsetzung noch etwa ein halbes Jahr zu warten, damit die Homburger Verwaltung Zeit habe, für den Bürger kostengünstigere Lösungen zu finden. Nesselberger: „Wie sollen wir unseren Bürgern erklären, dass in Homburg die Entsorgung Geld kostet und ein paar Kilometer weiter in der Pfalz die Bürger weiterhin ihren privaten Grünschnitt auf der Deponie Mörsbach kostenlos entsorgen können?“ Er schlug vor, dass Homburg zusammen mit den Nachbarkommunen nach Lösungen suche. Eine Idee stellte der Ortsvorsteher in den Raum: Manches, etwa Äste, könnte auch in Biogasanlagen verwertet werden. Er wisse, dass einige in der Umgebung nicht ausgelastet seien.

Weiteres Thema: Der Weg zur Klosterruine sei nun wieder nutzbar. Freigegeben sei er allerdings lediglich in Notfällen, also etwa für Rettungswagen, oder aber für Versorgungsfahrzeuge, wenn Veranstaltungen auf dem Klosterberg stattfinden. Zugelassen seien Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen. Damit dies möglich wurde, sei der Weg, der durch Erdrutsche immer wieder gefährdet war, an mehreren Stellen mit Gabionen – das sind mit Steinen oder Schotter gefüllte Körbe – stabilisiert und dadurch gesichert worden.

Um Sauberkeit geht es an einer anderen Stelle im Ort. In der Bierbacher Straße werde aufgrund der extremen Parksituation nicht gekehrt. Der Grund: Wenn das Kehrfahrzeug komme, dienstags gegen 6 Uhr morgens, dann sei die linke Seite in Fahrtrichtung Bierbach noch zugestellt, sodass hier Kehren nicht möglich sei. Zu einem späteren Zeitpunkt sei dies nicht mehr so. Deswegen hoffe man, dass die Stadt flexibel reagiere, das Reinigungsfahrzeug hier später durchfahren lasse, erläuterte Nesselberger.

Für die nächste Ortsratssitzung hat man bereits Themen auf dem Plan. So soll über die Parkplatzregelung am Friedhof gesprochen werden, die diesmal nur kurz angerissen wurde. Das Problem: Es gebe etliche Fahrzeuge, die hier permanent abgestellt würden. Diese Dauerparker sorgten aber dafür, dass Trauergäste bei Beerdigungen für ihre Autos keinen Platz mehr finden.

 Wohin mit den abgeschnittenen Ästen? Wer sich diese Frage stellt, für den könnte es demnächst teurer werden. Im kommenden Jahr soll die Entsorgung von Grünschnitt für die Bürger Geld kosten. 

Wohin mit den abgeschnittenen Ästen? Wer sich diese Frage stellt, für den könnte es demnächst teurer werden. Im kommenden Jahr soll die Entsorgung von Grünschnitt für die Bürger Geld kosten. 

Foto: dpa/dpaweb/Armin Weigel

Auch Positivem konnte man sich im Ortsrat widmen. Etwa der Tatsache, dass man in Wörschweiler in Sachen Veranstaltungen „ganz schön was auf die Beine“ stelle. Höhepunkte des Jahres waren demzufolge der Handwerkermarkt auf dem Wörschweiler Hof an Pfingsten, das Feuerwehrfest am 1. Mai sowie das Weinfest an der Klosterruine am 3. Oktober. Nesselberger betonte: „Für das nächste Weinfest am 3. Oktober 2018 müssen wir organisatorisch einiges verbessern.“ Konkret sprach er die Bewirtung an der Klosterruine und die Verkehrsregelung unten im Ort an.

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