So geht man keine Reformen an

Riesenwellen hat die Diskussion um die mögliche Fusion der Stadt Blieskastel mit den Gemeinden Gersheim und Mandelbachtal geschlagen. Die ist zwar jetzt vom Tisch, weil es keine Unterstützung dafür in den Gemeinden im Blies- und Mandelbachtal gab, so dass der wortgewaltige Innenminister Klaus Bouillon die Idee am Montagabend für gescheitert erklärt hatte.

Allein die Freien Wähler Mandelbachtal finden immer noch Gefallen daran. Blieskastels Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener hat am Donnerstagabend zum Befreiungsschlag vor ihren Stadträten ausgeholt, nachdem es am vergangenen Montag im saarländischen Innenministerium zu einem klärenden Gespräch zwischen den Bürgermeistern aus Blieskastel, Gersheim und Mandelbachtal und CDU-Parteifreund Bouillon in Saarbrücken gekommen war. Dem Vernehmen nach soll es im Ministerium zeitweise recht lautstark zugegangen sein. Das ganz Theater um eine mögliche Fusion, das die Verwaltungschefs nicht nur in Reihen der Opposition Vertrauen gekostet hat, wäre gar nicht nötig gewesen. Was hätte die Bürgermeisterin und die Bürgermeister davon abgehalten, bereits vor Wochen zumindest die Fraktionschefs in ihren Räten in einem vertraulichen Gespräch darüber zu informieren, dass hier was im Busch ist und man über eine verstärkte kommunale Zusammenarbeit intensiv nachdenkt? Niemand hätte sich ernstlich darüber ereifert, zumal der Mandelbachtaler Gerd Tussing und der Gersheimer Alexander Rubeck dies bei ihren Neujahrempfängen Anfang Januar in aller Öffentlichkeit angekündigt hatten. So wurden alle Kommunalpolitiker im Kreis - und nicht nur dort - aufgeschreckt, was den Verwaltungschefs ein verlängertes Wochenende bescherte, das an eine Katastrophe grenzte. Lerne: So geht man keine Verwaltungsreform an.

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