Herz-Schmerz-Musik im Alten Bahnhof

Völklingen. Man reibt sich verwundert die Ohren. Hört genauer hin. Und gefällt sich in der Welt von Graytest. Graytest ist ein Duo, das "auf ungewöhnliche Weise Kult-Balladen der Siebziger und Achtziger Jahre präsentiert"

 Graytest, das sind Michael Kiessling und Roger Weiler (v. l.). Foto: Jenal

Graytest, das sind Michael Kiessling und Roger Weiler (v. l.). Foto: Jenal

Völklingen. Man reibt sich verwundert die Ohren. Hört genauer hin. Und gefällt sich in der Welt von Graytest. Graytest ist ein Duo, das "auf ungewöhnliche Weise Kult-Balladen der Siebziger und Achtziger Jahre präsentiert". So die Ankündigung: Am Dienstag, in einer weiteren Ausgabe der "Tuesday station music" im Alten Völklinger Bahnhof machen Michael Kiessling (Gesang, Gitarre) und sein Partner Roger Weiler (elektronischer Sound, Synthesizer, Gitarre und Begleitgesang) in Sekunden deutlich: "Das ist zwar Musik von anderen, aber wir machen unser eigenes Ding daraus!"

"Can you tell me where my country lies?" Mit "Sandpapierstimme", ganz a Capella, stellt Kiessling zum Einstieg den Genesis-Song im Kaisersaal-Wartebahnhof in den Raum mit schätzungsweise 60 Zuhörern. Mutig ist das. Zögerlich zunächst stimmen die Gitarren zu, tun zugemischte Klänge ihr übriges zur Erkenntnis: "So hab ich's noch nie gehört!"

Genau so gelingt Graytest, aus Johnny Cashs Abschiedssong "I hurt myself today" eine hinreißend eigenständige Version, ohne das Grundgefühl zu vernachlässigen: Melancholie!

Insofern passt der Abend bestens zum angesagten Blues der Tuesday station music. Auch wenn Graytest Rockpop bevorzugt, bleibt die Stimmung doch durchweg traurig. "C`est la vie" der legendären Gruppe "Emerson, Lake & Palmer" klingt aufregend neu und vertraut zugleich, "The power of love" von "Frankie goes to Hollywood" und viele weitere Rockpop-Balladen von Peter Gabriel, Sting, Yes und so fort auch.

"Prima Sache, diese Konzertreihe: Für solche Musik muss man normalerweise weit reisen und viel Eintritt bezahlen", schwärmt Natascha Mohr, eine Deutschrussin aus der Landeshauptstadt, die mit ihrer Schwester Olga nach Möglichkeit kein Blues-Ereignis weit und breit verpasst.

Etwa am kommenden Dienstag im Bahnhof Völklingen: Dann verspricht - bei freiem Eintritt mit Hutsammlung - die Gruppe Friends connection Acoustic-Rock aus vier Jahrzehnten.

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