Großprojekt mit Entsorgungsverband Saar (EVS) Neues Projekt soll Wasser der Großregion sauberer machen

Saarbrücken · Der Entsorgungsverband Saar (EVS) leitet im Januar 2021 ein grenzüberschreitendes Projekt zur Problematik von Mikroschadstoffen in Gewässern. „CoMinGreat (competence platform for micro-pollutants in the greater region) – Konzeption einer Mikroschadstoff-Plattform für die Großregion“ soll die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bereich Mikroschadstoffe im urbanen Wasserkreislauf in der Großregion (Saarland, Rheinland-Pfalz, Luxemburg, Wallonie & Lothringen) ausbauen und damit den Gewässerschutz nachhaltig verbessern, wie der EVS mitteilt

Erster Schritt ist der Aufbau einer digitalen Informationsplattform zu den Themen Mikroschadstoffe und unterschiedlicher Reinigungsverfahren. Daneben soll auf der EVS-Kläranlage in Bliesen eine mobile Versuchsanlage zur Erprobung von  Verfahrenstechniken installiert werden. Zum Einsatz kommen dabei laut EVS sowohl bereits bekannte, eher für sehr große Kläranlagen gedachte Verfahren, als auch ein neu entwickelter Bodenfilter. Diese Filter bestehen üblicherweise aus natürlichem Bodenmaterial mit feinen Poren, die das Abwasser filtern und in denen Mikroorganismen leben. Bei  „CoMinGreat“ aber wird dem Filtermaterial noch Aktivkohle zur Verbesserung der Reinigungsleistung beigemischt. Damit sollen laut EVS kostengünstige Alternativen zu bereits großtechnisch umgesetzten Verfahren für kleinere und mittelgroße Kläranlagen im ländlichen Raum erprobt werden.

Der Europäische Fonds für Regionale Entwicklung bezuschusst das Projekt mit 1,2 Millionen Euro. Die restlichen Kosten von rund 800 000 Euro tragen die Umweltministerien des Saarlandes, von Rheinland-Pfalz und von Luxemburg sowie die Projektpartner: die TU Kaiserslautern, die Universität Luxemburg, die Université de Lorraine und das belgische Forschungzentrum zur Wasserwirtschaft.

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