Neu-Aschbach. "Wem ist die Kirb?", schallte es am Samstag fröhlich durch die idyllischen Siedlungsstraßen mit den blumengeschmückten Häusern im Gersweiler Ortsteil Neu-Aschbach. Wieder einmal, wie schon seit 36 Jahren, führte der Umzug der Kirwe-Buwe und Kirwe-Mäde auf den Festplatz zur Wiesenkirmes. Der ist neu gestaltet und gefiel den Gästen sehr. Begeisterte und fröhliche Freunde der Kirmes standen Spalier und erfreuten sich an dem klingenden Zug. Seit seiner Gründung 1971 bereichert der "Verein Kirwe-Buwe Neu-Aschbach - Verein zur Pflege alten Brauchtums" das kulturelle Leben im Ort. Es begann mit einer sprichwörtlichen Schnapsidee, geboren an einer Theke in Neu-Aschbach. Mit einem Maibaum und danach mit einer eigenen Wiesenkirmes nahm diese Idee Gestalt an. Und dann entwickelte die Freude an der Brauchtumspflege eine ungeheure Eigendynamik. Bereits 1972 genehmigte die damals noch selbstständige Gemeinde Gersweiler den Kirwe-Buwe zur Feier der Wiesenkirmes einen Umzug. Seither feiert die Gemeinschaft auf dem zuvor trist-grauen Aschbacher Hof-Platz. Von Beginn aller Aktivitäten an übernahmen die Kirwe-Buwe auch in Eigeninitiative die Pflege ihres Braschenfestplatzes. Sie machten das so gut, dass ihnen die Landeshauptstadt Saarbrücken im Oktober 1987 offiziell zur Pflege überließ. Mit den Jahren verwandelte der Verein den Aschbacher Hof-Platz zu einer Musterwiese mit gemütlichen Bänken und anderen Ruhezonen und einem geselligen, gern genutzten Bouleplatz. Und schon immer übten sich die fleißigen Kirwe-Buwe in Solidarität mit der benachbarten Gersweiler Kirmes, die zur gleichen Zeit stattfindet. Montags hat die Wiesenkirmes Ruhetag. Dann wandern der Verein und seine Freunde einträchtig nach Gersweiler zum Zimmerplatz, um dort mit dem Gersweiler Musikzug ausgelassen Kirmes zu feiern. An diesem Dienstag geht die Wiesenkirmes ihrem Finale mit Live-Musik und großer Festspeisekarte entgegen, ehe dann bei Anbruch der Dunkelheit ein mächtiges Feuerwerk seine Farbenpracht versprüht.