Mammografiescreening als Meilenstein in der Brustkrebs-Bekämpfung

Welche neuartigen Ansätze gibt es in der Brustkrebstherapie? Wagner: Die neuesten Untersuchungen zeigen, dass junge Brustkrebspatienten nach erfolgter Operation und Bestrahlung erfolgreich mit einer Gegenhormontherapie behandelt werden können. Bei der gleichzeitigen Einnahme von knochenstärkenden Medikamenten wird die Schutzwirkung deutlich verbessert

Welche neuartigen Ansätze gibt es in der Brustkrebstherapie?

Wagner: Die neuesten Untersuchungen zeigen, dass junge Brustkrebspatienten nach erfolgter Operation und Bestrahlung erfolgreich mit einer Gegenhormontherapie behandelt werden können. Bei der gleichzeitigen Einnahme von knochenstärkenden Medikamenten wird die Schutzwirkung deutlich verbessert.

Wie lange dauert die Behandlung, und können alle Brustkrebspatientinnen davon profitieren?

Wagner: Die Therapie, die mit Tabletten und Infusionen ambulant durchgeführt wird, dauert in der Regel etwa fünf Jahre. Der neue Ansatz greift allerdings nur bei solchen Tumoren, deren Wachstum durch Hormone beeinflusst wird. Bei so genannten nicht hormonempfindlichen Krebsarten macht diese Therapieform keinen Sinn.

Gibt es neue Entwicklungen bei den traditionellen Behandlungsmethoden wie etwa der Chemotherapie?

Wagner: Neue zielgerichtete Therapien mit Antikörpern verursachen wesentlich geringere Nebenwirkungen als die Chemotherapie. Aber auch diese Verfahren bergen Risiken: Wegen möglicher Veränderungen des Blutdruckverhaltens müssen beim Einsatz bestimmter Medikamente beispielsweise die Patientinnen besonders überwacht werden. Gegebenenfalls müssen blutdrucksenkende Medikamente zum Einsatz kommen. Die Chemotherapie selbst wird inzwischen immer gezielter und damit auch sicherer und effektiver eingesetzt. Mögliche Nebenwirkungen sind heute frühzeitig erkennbar und therapierbar.

Haben sich auch die Möglichkeiten der Früherkennung von Brustkrebs verbessert?

Wagner: Ja, das in Deutschland flächendeckend eingeführte Mammografie-Screening stellt einen Meilenstein dar. Seit diesem Jahr wird jede Frau zwischen 50 und 69 Jahren zu einer Routine-Röntgenuntersuchung eingeladen. Da bei der Mammografie kleine bösartige Tumoren und deren Vorstufen frühzeitig erkannt werden können, verbessern sich die Heilungschancen deutlich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort