Regionalverband. Der Zeitpunkt war gut gewählt: Nachdem es am Mittwochmorgen wie aus Eimern geschüttet hatte, stellte die Stadtverwaltung im Bauausschuss des Stadtrates vor, wie sie künftig den Hochwasserschutz auf der Rußhütte verbessern will. Am 3. Juli 2009 war nach einem Unwetter der Fischbach über die Ufer getreten, viele Keller liefen voll, das Wasser stand zentimeterhoch auf der Straße. Amtsleiterin Carmen Dams sprach im Rückblick von "verheerenden Verwüstungen".Die Verwaltung will nun den Umstand nutzen, dass der Regionalverband für einen Rad- und Fußweg eine Brücke über den Fischbach baut, sagte Dams. Mit Hilfe von Drahtkörben, die mit Steinen gefüllt werden, so genannten Gabionen, die den Fischbach an dieser Stelle verengen, wolle die Verwaltung das Wasser "schadloser abfließen lassen", erklärte Dams und meinte nach der Sitzung gestern: "Wir bauen quasi einen Staudamm mit Loch." So fließe nur eine bestimmte Menge Wasser durch den Fischbach, der Rest in die Fischbachaue. 64 800 Kubikmeter Wasser könnten so auf einer Länge von 1,3 Kilometern zwischen der ehemaligen Fernmeldemeisterei und dem ehemaligen Bahnhof Neuhaus für zwei Stunden zurückgehalten werden. Allerdings würden die Baumaßnahmen ein so schlimmes Hochwasser wie 2009 auch nicht verhindern. Das komme nur alle 130 Jahre vor. Dams sagte im Ausschuss: "Dazu bräuchten wir eine Talsperre und müssten die Anwohner umsiedeln." Wenn stundenlang starker Regen in den Fischbach prasselt, werde der Stadtteil trotz des Hochwasserschutzes überschwemmt. Wie Dams berichtete, hat die Verwaltung die Anwohner in zwei Versammlungen über die Baumaßnahmen informiert. Die hatten einen Hochwasserschutz für die Rußhütte gefordert.