Ehrfurcht vor der Urgewalt

Diese Woche gingen schockierende Bilder in unserer Redaktion ein. Einige von ihnen haben Sie gesehen: Ein Sturm fegte über die Region. Er hat bei uns große Schäden angerichtet und die Hilfskräfte über Stunden in Atem gehalten

Diese Woche gingen schockierende Bilder in unserer Redaktion ein. Einige von ihnen haben Sie gesehen: Ein Sturm fegte über die Region. Er hat bei uns große Schäden angerichtet und die Hilfskräfte über Stunden in Atem gehalten. Gemessen an dem Unheil, den Xynthia an anderen Stellen in Europa angerichtet hat - viele Menschen haben ihr Leben verloren - sind wir im Landkreis noch mit einem blauen Augen davon gekommen. Aber wieder demonstrierte die Natur, welche brachiale Gewalt sie zu entfesseln vermag. Ob der Einschlag eines Blitzes oder ein mit Orkanstärke über uns hinweg fegender Wind: Beides richtet häufig irgendwo in unserer Nähe enormen Schaden an. Zwar belegt die Statistik, dass Sechser im Lotto häufiger sind als Todesfälle im starken Sturm oder im Gewitter, doch am vergangenen Sonntag wirkte es wie ein Wunder, dass Menschen unversehrt blieben. Unser Fotograf etwa hatte sich zum Zwischenbericht von unterwegs gemeldet, und während des Telefonats stürzten vor und hinter und neben ihm wie Zahnstocher umgeknickte Bäume auf eine Straße nieder. Die Nachricht, dass es bei uns nur bei Sachschäden blieb, löste bei manch einem das Gefühl ehrfürchtiger Dankbarkeit aus. Mich erinnerte das Ereignis an einen Satz von Goethe: " Ehrfurcht ist der Angelpunkt der Welt, Ehrfurcht gegenüber der Natur, dem Mitmenschen und Gott."

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