Die Mutter aller Konzepte

Saarbrücken. In den Regalen und Schubladen der Saarbrücker Stadtverwaltung stehen und liegen so viele Konzepte und Gutachten, dass selbst langjährige Rathaus-Angestellte und erfahrene Kommunalpolitiker längst den Überblick verloren haben. Das Konzept, dass die Stadtverwaltung gestern vorgelegt hat, ist allerdings etwas Besonderes

Saarbrücken. In den Regalen und Schubladen der Saarbrücker Stadtverwaltung stehen und liegen so viele Konzepte und Gutachten, dass selbst langjährige Rathaus-Angestellte und erfahrene Kommunalpolitiker längst den Überblick verloren haben. Das Konzept, dass die Stadtverwaltung gestern vorgelegt hat, ist allerdings etwas Besonderes. Das ließ jedenfalls Oberbürgermeisterin Charlotte Britz gestern mitteilen. Das so genannte Stadtentwicklungskonzept sei nun die "Arbeitsgrundlage für Saarbrücker Verantwortliche".Das Konzept soll nicht weniger, als "den Bewohnern der Landeshauptstadt eine lebenswerte Zukunft für Saarbrücken aufzeigen". Nach ihrem Amtsantritt vor knapp vier Jahren hatte Britz das Konzept, das Wegweiser für das Handeln von Stadtrat und Stadtverwaltung sein soll, auf den Weg gebracht. Es soll zum Teil bereits bestehende Einzelkonzepte, etwa das Freiraumentwicklungsprogramm, zu einem großen Ganzen zusammenfügen.Weil Saarbrückens Zukunft auf vielen Säulen stehe, wird dieses große Ganze im 133 Seiten dicken Stadtentwicklungskonzept in zehn Bereiche gegliedert. Die Überschriften der Kapitel lesen sich wie Merksätze: "Saarbrücken fördert Lebensqualität und Urbanität. Saarbrücken setzt auf lebendige Stadtteile. Saarbrücken vernetzt sich in die Region. Saarbrücken lebt Bikulturalität und Internationalität. Saarbrücken investiert in Kinder und Bildung. Saarbrücken stärkt die Wirtschaft. Saarbrücken verbindet Wissenschaft und Stadt. Saarbrücken fördert die Integration. Saarbrücken macht sich fit für Ältere. Saarbrücken schützt Klima und Umwelt."Viele dieser Merksätze sind bereits mehr als Blicke in die Zukunft. Darüber, wie es gelingen kann, dass Saarbrücken mehr von den Hochschulen profitiert, werde bereits konkret mit der Universität und den Fachhochschulen gesprochen, betonte die Stadtverwaltung gestern. Die Chancengleichheit für Kinder aus unterschiedlich starken Familien werde dadurch erhöht, dass die Stadt gerade dabei ist, die Grundschule Folsterhöhe zur vierten Saarbrücker Ganztagsgrundschule auszubauen. Und im Klimaschutz engagiere sich Saarbrücken bereits seit 1980. Um die Hälfte konnte der Energieverbrauch in städtischen Gebäuden seitdem verringert werden.Das bereits Ende 2007 vom Stadtrat beschlossene Freiraumentwicklungsprogramm sieht vor, "in jedem Stadtteil einen attraktiven Stadtpark oder Stadtplatz zu gestalten", sagt Britz. Und die Stadtverwaltung arbeite auch daran, dass die Versorgung mit Dingen des täglichen Bedarfs in allen Stadtteilen gewährleistet ist. Weil sich aber "das Image von einer Stadt in erster Linie über sein Zentrum definiert", sei "Stadtmitte am Fluss" das "Leitprojekt" für Saarbrücken. Das Konzept, das die Stadtverwaltung gestern vorgelegt hat, wird nun in den politischen Gremien beraten. Der Stadtrat solle es am 25. November beschließen.

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